Syrien Landwirtschaft und Erdöl am wichtigsten
10.07.2001, 15:23 UhrVon seinem vor einem Jahr gestorbenen Vater hat Syriens junger Präsident Baschar el Assad ein schweres Erbe übernommen. Die angekündigten politischen Reformen kommen nur schleppend voran und nach Ansicht von Beobachtern hemmt die Korruption im Regierungsapparat noch immer die wirtschaftliche Entwicklung. Zudem verschlingt das Militärbudget des seit Jahrzehnten in den Nahostkonflikt verwickelten Landes etwa ein Viertel der Staatseinnahmen.
Für Deutschland hat Syrien kaum wirtschaftliche Bedeutung. Im vergangenen Jahr konnte die Bundesrepublik nur Waren im Wert von 740 Mio. DM in das arabische Land exportieren. Die deutschen Importe aus Syrien - zum Großteil Erdöl - erreichten einen Wert von mehr als 3,1 Mrd. DM. Politisch wurde das deutsch-syrische Klima durch militante Stellungnahmen gegen Israel, den "zionistischen Feind", belastet.
Wichtigste Wirtschaftsbranche ist die Landwirtschaft, wichtigstes Exportgut das Erdöl. Pro Kopf und Jahr wird ein Sozialprodukt von umgerechnet rund 1.000 Dollar erwirtschaftet. Der Luxus, den exquisite Läden in der 1,4 Millionen Einwohner zählenden Metropole Damaskus bieten, ist für die Masse der Syrer unerschwinglich.
Syrien ist mit 185.000 Quadratkilometern etwa halb so groß wie Deutschland und besteht weitgehend aus Wüsten und Steppen. Von den rund 16,3 Mio. Einwohnern sind 90 Prozent Araber. Bedeutende Minderheiten sind Kurden und Armenier.
Quelle: ntv.de