Ärger für Ahmadinedschad Laridschani wiedergewählt
28.05.2012, 12:07 UhrDie nächste Präsidentenwahl im Iran läuft ohne den bisherigen Amtsinhaber Ahmadinedschad - er darf nicht mehr antreten. Sein Gegenspieler Laridschani hat gute Karten. Und wird zunächst als Parlamentschef bestätigt.
Ali Laridschani, der schärfste innenpolitische Gegenspieler des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, ist als Vorsitzender des Parlaments wiedergewählt worden. Der frühere Atom-Chefunterhändler Teherans setzte sich mit 173 zu 100 Stimmen gegen seinen Herausforderer Hadad Adel durch. Der 53-jährige Laridschani steht an der Spitze eines Bündnisses von Konservativen, das die Parlamentswahlen im März haushoch gewonnen hatte. Er gilt auch als Favorit für die Präsidentenwahl im nächsten Jahr, bei der Ahmadinedschad nicht erneut antreten darf.
Laridschanis Flügel steht Irans geistlichem Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei sehr nahe. Obwohl Laridschani in der Außenpolitik und im Atomstreit mit dem Westen auf einer Linie mit Präsident Ahmadinedschad liegt, gilt er als moderater und kompromissbereiter. Der 53-Jährige wurde formal zunächst nur zum vorübergehenden Parlamentspräsidenten bestimmt. Es wird aber erwartet, dass er das Amt wie in der vergangenen Legislaturperiode dauerhaft ausübt.
Das gespaltene konservative Lager hatte die Parlamentswahl weitgehend unter sich ausgemacht, weil die Opposition die Abstimmung aus Protest gegen die Unterdrückung von Demonstrationen gegen die Wiederwahl Ahmadinedschads im Jahr 2009 boykottierte. Reformer sind im neuen Parlament kaum vertreten. Ihre Anführer Mir-Hossein Mussawi und Mehdi Karubi stehen unter Hausarrest.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP