Politik

Zum Volkstrauertag Lehren aus deutscher Geschichte

Die Friedenseinsätze deutscher Soldaten und Polizisten im Ausland sind nach den Worten von Bundestagspräsident Norbert Lammert auch eine Lehre aus der deutschen Geschichte. Damit stelle sich Deutschland seiner internationalen Verantwortung, sagte Lammert bei der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im Bundestag. Zuvor hatte Bundespräsident Horst Köhler zusammen mit anderen hochrangigen Repräsentanten an der Neuen Wache in Berlin einen Kranz niedergelegt und der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht.

Lammert sagte, das Gedenken an die Toten sei auch Mahnung, aus der Vergangenheit Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen. Es gehe um die Besinnung, "wie wir heute auf Krieg und Terror reagieren". Wann immer Deutschland helfen könne, Blutvergießen zu beenden und Not zu lindern, Versöhnungsprozesse voranzutreiben und Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen, "dann müssen wir es tun". Lammert sagte: "Wir dürfen nicht wegschauen, als ginge uns das nichts an."

Für die deutschen Soldaten und Polizisten seien es verantwortungsvolle und gefährliche Einsätze, "bei denen sie immer wieder in Situationen kommen, in denen sie ihre Gesundheit und ihr Leben einsetzen". Auch in den vergangenen Monaten seien deutsche Soldaten und Polizisten bei der Erfüllung ihrer Aufgaben ums Leben gekommen. "An diesem Tag denken wir besonders auch an sie und ihre Angehörigen", sagte Lammert. Auch Bundespräsident Köhler würdigte die Auslandseinsätze und gedachte der Opfer.

Mehr als 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges brauche Deutschland den Volkstrauertag, sagte der Bundestagspräsident weiter. "Ja, wir brauchen ihn, aus Respekt vor den Millionen Opfern von Krieg und Gewalt. Wir brauchen diese Momente des Innehaltens, genauso wie wir Orte des Gedenkens brauchen, damit das, was geschehen ist, nicht verdrängt wird." Lammert bezog in seiner Rede auch die Vertriebenen ein, die einen Anspruch darauf hätten, dass ihr Schicksal im nationalen Gedächtnis bewahrt bleibe.

An der Kranzniederlegung hatten neben Köhler und Lammert die Vertreter der höchsten deutschen Verfassungsorgane teilgenommen, darunter der Präsident des Bundesrates, Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU). Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde durch Verteidigungsminister Franz Josef Jung (beide CDU) vertreten.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen