Politik

Der kurze Weg zum Abitur Lehrpläne entrümpeln

In der Debatte über die Belastung der Schüler nach der Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre bis zum Abitur hat sich Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) für eine Reform des Unterrichts ausgesprochen. "Wenn es dazu käme, dass die Kultusministerkonferenz jetzt endlich den Lehrplan entrümpelt, würde ich das sehr begrüßen", sagte Wowereit der "Berliner Zeitung". Neben einer Reduzierung der Unterrichtsstunden plädierte er vor allem für mehr Ganztagsschulen, in denen Mittagessen angeboten und die Hausaufgaben betreut werden.

Wowereit stellte sich damit teilweise gegen seinen Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD), der gesagt hatte, er sehe keine Möglichkeit, das Unterrichtspensum für das Abitur zu reduzieren. Einig mit Zöllner ist sich Wowereit darin, die von 13 auf 12 Jahre verkürzte Schulzeit beizubehalten. Auch eine Wiedereinführung des Unterrichts am Samstag lehnte er ab.

Die schleswig-holsteinische Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD) wandte sich gegen eine Kürzung von Unterrichtsstoff oder Stundenzahl. "Sonst müssen wir uns bald die mangelnde Qualität des Unterrichts vorhalten lassen", sagte sie der Zeitung. Nötig seien flexiblere Lehrpläne mit weniger starren inhaltlichen Vorgaben.

Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) sagte der "Welt", Bayern werde an der Schulreform festhalten. "Das G8 ist europäischer Standard. Eine Rückkehr zum Abitur nach 13 Schuljahren würde uns isolieren." Beckstein sprach sich jedoch für Korrekturen aus. So sollten einzelne Lehrpläne gekürzt werden. "Ich bin der Auffassung, dass im Zeitalter von Wikipedia und Google nicht mehr ganz so viel auswendig gelernt werden muss. Wir sollten vielmehr das exemplarische Lernen stärken."

Quelle: ntv.de

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