Verteidigungsministerium führend Leiharbeit im Bund steigt
16.02.2010, 21:29 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Bundesbehörden haben 2009 fast doppelt so viele Leiharbeiter beschäftigt wie im Jahr zuvor. Die Zahl stieg von 771 auf 1343. Der Anteil der geliehenen Arbeiter an der Gesamtzahl der Bundesbeschäftigten betrug damit 0,15 Prozent.
Diese Zahlen nannte das Bundesinnenministerium in seiner Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Die meisten Leiharbeiter - 999 - waren Küchenfach- und Küchenhilfskräfte. Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer lag bei sechs Monaten. Über die Löhne gab das Innenministerium unter Hinweis auf den Datenschutz sowie Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse keine Auskunft.
Linke kritisiert Lohndumping
Das Verteidigungsministerium und die ihm untergeordneten Behörden beschäftigten mit 1060 Leiharbeitern mit Abstand die meisten Aushilfskräfte. Das Justizministerium kam dagegen ganz ohne geliehene Arbeitskräfte aus. Die häufigsten Gründe für den Einsatz von Leiharbeitern waren Krankheits- und Urlaubsvertretungen (551 Fälle) sowie das Füllen einer Beschäftigungslücke bis zur Neubesetzung einer Stelle (396).
Die Arbeitsmarktexpertin der Linken, Sabine Zimmermann, warf der Bundesregierung Lohndumping vor. "Seit Jahren steigt die Zahl der Leiharbeiter im Bundesdienst, die zu Niedriglöhnen beschäftigt sind", sagte sie. Die Kritik der Bundesregierung am Missbrauch der Leiharbeit sei vor diesem Hintergrund nichts als "leere Worte, um die Öffentlichkeit zu beruhigen".
Quelle: ntv.de, dpa