Wegen Brandgefahr bei Entsorgung Lemke fordert EU-weites Verbot von Einweg-E-Zigarette
08.09.2023, 11:45 Uhr Artikel anhören
Grünen-Politikerin Lemke setzt sich für ein europaweites Verbot der sogenannten Vapes ein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Wegen hoher Umwelt- und Sicherheitsrisiken stehen Einweg-E-Zigaretten in der Kritik. Frankreich plant bereits ein Verbot. Auch die deutsche Umweltministerien Lemke spricht sich dafür aus. Die CDU stellt sich derweil gegen ein "Totalverbot".
Bundesumweltministerin Steffi Lemke von den Grünen will sich für ein EU-weites Verbot von Einweg-E-Zigaretten, sogenannter Vapes, stark machen. "Einweg-E-Zigaretten vermüllen die Umwelt und landen häufig auch im Hausmüll, anstatt dass sie ordnungsgemäß als Elektrogeräte entsorgt werden", sagte sie der "Mitteldeutschen Zeitung". Auch in Entsorgungsanlagen "können sie gravierende Probleme durch Brände verursachen."
Einweg-E-Zigaretten verfügen über nicht ladbare Lithium-Ionen-Batterien. Bei falscher Lagerung und Entsorgung drohen Kurzschlüsse und Brände - etwa in Müllautos oder Abfallanlagen. Außerdem gehen die wertvollen Bestandteile der Batterien bei Entsorgung im Hausmüll verloren und können nicht recycelt werden.
"Ein Totalverbot sehe ich kritisch", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Tino Sorge der Zeitung. "Allerdings wäre es richtig, beim Jugendschutz genauer hinzuschauen." Die Werbung für Vapes ziele wohl besonders auf junge Leute ab.

Sie kann es nicht lassen: Die französische Premierministerin Borne raucht eine Zigarette während einer Sitzung der Nationalversammlung.
(Foto: picture alliance / abaca)
In Frankreich forderte bereits im April eine Gruppe aus Ärzten, Tabakspezialisten und Umweltschützern gegenüber der Zeitung "Le Monde" ein "dringendes" Verbot von Einweg-E-Zigaretten, die erst 2021 eingeführt worden waren. Sogar die französische Premierministerin Élisabeth Borne, bekennende E-Zigaretten-Konsumentin, zeigte sich Anfang September in einem Interview mit dem Radiosender RTL alarmiert. Borne erläuterte: "Tabak verursacht 75.000 Todesfälle pro Jahr, das ist enorm". Deshalb kündigte sie an, Einweg-Vapes zu verbieten.
Quelle: ntv.de, rwe/AFP