"Es gibt noch Tausende..." Letzte Suche nach NS-Schergen
16.05.2004, 09:14 UhrDas Simon-Wiesenthal-Zentrum will in einer groß angelegten Kampagne die verbliebenen NS-Kriegsverbrecher in Deutschland aufspüren. Der Leiter des Jerusalemer Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, sagte dem Magazin "Focus" laut Vorabbericht am Sonntag, die "Operation letzte Chance" werde spätestens Mitte Juni starten. "Wir werden eine Pressekonferenz abhalten, Zeitungsanzeigen und eine Telefonhotline schalten", fügte er hinzu.
Für Hinweise, die zur Verurteilung eines NS-Verbrechers führten, will das Zentrum eine Belohnung von 10.000 Euro aussetzen, wie "Focus" weiter berichtete. Die Kampagne zur Aufspürung von Kriegsverbrechern sei bisher in Lettland, Litauen, Estland, Rumänien, Polen und Österreich gelaufen.
Zuroff wolle die Kampagne auch nach Kroatien, Ungarn und in die Ukraine bringen. "Es gibt noch Tausende Kriegsverbrecher in Europa", sagte Zuroff dem Magazin. "Wir gehen überall dort hin, wo Juden ermordet wurden. In diesen Ländern gibt es auch die meisten Mitwisser."
Quelle: ntv.de