Politik

ZDH fordert Aus für Ein-Euro-Jobs Leyen erhofft Lohnzuwachs

Das deutsche Handwerk kann sich nicht mit den Ein-Euro-Jobs anfreunden und fordert deren Abschaffung. Die Ankündigung der Bundesagentur für Arbeit, die Zahl der Ein-Euro-Jobs zu verringern, müsse schnell umgesetzt werden - und zwar auf Null. Derweil könnten diejenigen, die eine Arbeit haben, 2011 deutlich mehr Geld verdienen.

Arbeitsministerin von der Leyen geht davon aus, dass die Löhne steigen.

Arbeitsministerin von der Leyen geht davon aus, dass die Löhne steigen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) hat eine Abschaffung der sogenannten Ein-Euro-Jobs gefordert. "Die ganze Maßnahme war und ist ein Fehlgriff, sie stiftet mehr Schaden als Nutzen und muss Schritt für Schritt ganz verschwinden", sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke dem "Hamburger Abendblatt". Die Ankündigung der Bundesagentur für Arbeit, die Zahl der Ein-Euro-Jobs zu verringern, müsse zügig umgesetzt werden. Schwannecke nannte diese Beschäftigungsform eine "Sackgasse für die Betroffenen". Es sei längst belegt, dass die Chancen auf reguläre Arbeit durch die Ein-Euro-Jobs nicht verbessert würden. "Vorrang muss immer die Integration in den ersten Arbeitsmarkt haben", sagte Schwannecke.

Auf der anderen Seite geht Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) davon aus, dass diejenigen, die eine Arbeit haben, 2011 deutlich mehr Geld in der Tasche haben werden. "Ich bin der festen Überzeugung, dass das Lohnniveau in diesem Jahr spürbar steigen wird. Schon allein deshalb, weil weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen", sagte die Ministerin der "Saarbrücker Zeitung". Vor drei Jahren habe die Politik noch für Lehrstellen geworben. Heute seien viele davon verwaist, weil Bewerber fehlten, sagte die Ministerin. Diese Entwicklung werde das Lohngefüge zugunsten der Beschäftigten verändern.

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Schwannecke forderte die Politik zu einer "Entrümpelung des arbeitsmarktpolitischen Instrumentenkastens" auf. Es gebe zu viele Instrumente, "die weder wirksam hinsichtlich der Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt noch wirtschaftlich mit Blick auf Kosten und Nutzen sind". Ein Beispiel sei die Entgeltsicherung, mit der die Differenz zwischen zuvor erzieltem Lohn und neuer Tätigkeit nach der Arbeitslosigkeit verringert wird. "Es zeigt sich keine statistisch signifikante positive Wirkung im Vergleich von Geförderten und Ungeförderten", heiße es dazu beim ZDH. 2009 lagen die Ausgaben bei der Bundesagentur für Arbeit für diese Maßnahme bei rund 60 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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