Rentenreform ist "gut und sinnvoll" Leyen verteidigt Nullrunden
12.12.2009, 11:33 UhrGleichbleibende Renten sind besser als sinkende: Für Bundesarbeitsministerin von der Leyen ist es "gerecht", dass die Renten angesichts einer geringeren Wirtschaftsleistung vorerst nicht steigen werden. Der Sozialverband VdK sieht jedoch bereits steigende Kosten auf die 20 Millionen Rentner in Deutschland zukommen.

Von der Leyen geht davon aus, dass die Rentner für mögliche Nullrunden Verständnis haben werden.
(Foto: dpa)
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will trotz der beiden drohenden Nullrunden für 20 Millionen Rentner an den Rentenreformen festhalten. "Nullrunde heißt doch: Ihr könnt euch darauf verlassen, dass die Rente dank der Rentengarantie nicht sinkt - und das in einer Zeit, in der die Wirtschaftsleistung um etwa fünf Prozent zurückgegangen ist und die Arbeitslosigkeit steigt", sagte die Ministerin der "Süddeutschen Zeitung". Diese Form der Balance sei "gerecht".
Von der Leyen sieht dem Bericht zufolge derzeit keinen Grund, an der Rentenformel etwas zu ändern. "Die Rentenreformen sind gut und sinnvoll gewesen." Sie sorgten dafür, "dass das Rentenniveau eine bestimmte Grenze nicht unterschreitet und andererseits die Belastung für die Jüngeren nicht ausufert", sagte die Arbeitsministerin. Die Rentengarantie war im Sommer beschlossen worden und soll Kürzungen bei den Altersbezügen verhindern.
DRV erwartet frühestens 2012 steigende Renten
Die CDU-Politikerin zeigte sich überzeugt, dass die überwiegende Zahl der Rentner für mögliche Nullrunden Verständnis aufbringt. "Die Rentnergeneration hat ein ganz waches Bewusstsein dafür, dass ihre Kinder und Enkelkinder über die Runden kommen müssen. Das ist eine Frage der Generationengerechtigkeit."
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hatte eine Nullrunde für 2010 als so gut wie sicher bezeichnet, 2011 werde eine weitere mit hoher Wahrscheinlichkeit dazukommen. Erst für 2012 rechnet die DRV wieder mit einer geringen Erhöhung der Altersbezüge.
Der Sozialverband VdK Deutschland befürchtet dagegen in den kommenden Jahren erhebliche finanzielle Einbußen für Rentner. Unter anderem drohten steigende Krankenkassenbeiträge und höhere Ausgaben für die Pflege.
Der stellvertretende Linken-Vorsitzende Klaus Ernst warf von der Leyen vor, sie wolle die Rentner für eine Krise zur Kasse bitten, die sie nicht verursacht hätten. In der Summe seien die Renten seit 1999 real um sieben Prozent gesunken, erklärte Ernst. "Eine sofortige Rentenerhöhung um vier Prozent wäre gerecht und bezahlbar. Außerdem würde so in der Krise die Nachfrage angekurbelt", sagte er.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP