Politik

Forsa: Lichtblick für die FDP Liberale erreichen fünf Prozent

Wenn am kommenden Wochenende Bundestagswahlen wären, könnten sich die Liberalen Hoffnung machen, weiter im Bundestag zu bleiben: Forsa ermittelt für die FDP fünf Prozent. Deutlich vorn liegen allerdings SPD und Grüne, die weiter über eine satte Mehrheit verfügen. Unverändert verharren die Unionsparteien, nur die Linke gibt einen Punkt ab.

Rösler und Bahr sollen die neue FDP verkörpern. Bislang geht die Rechnung nicht auf.

Rösler und Bahr sollen die neue FDP verkörpern. Bislang geht die Rechnung nicht auf.

(Foto: dapd)

Die Unionsparteien kommen aus dem Stimmungstief nicht heraus. Im aktuellen stern-RTL-Wahltrend verharrt die CDU/CSU bei 32 Prozent. Die FDP verbesserte sich allerdings um einen Punkt auf fünf Prozent und könnte damit auf den Wiedereinzug in den Bundestag hoffen. Die SPD bleibt unverändert bei 26 Prozent, die Grünen ebenfalls unverändert bei 21 Prozent. Die Linke verliert einen Punkt auf acht Prozent. Für sonstige Parteien würden sich erneut ebenfalls acht Prozent der Befragten entscheiden.

Zusammen hätten SPD und Grüne mit 47 Prozent eine absolute Mehrheit im Bundestag und einen klaren Vorsprung von zehn Prozentpunkten vor Union und FDP.

Stimmungsumschwung kann dauern

Der Punkt mehr für die FDP könnte die Stimmung in der Partei nachhaltig aufhellen. Zwar hatten Parteiführung und Parteienforscher stets betont, dass ein Stimmungsumschwung nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen sein würde. Dass die Zustimmung weiter nur um fünf Prozent liegt, sorgte aber doch für Ernüchterung. Der schleswig-holsteinische Fraktionschef Wolfgang Kubicki beklagte sogar: "Wir lavieren statt zu führen."

Nach Ansicht des Bonner Politikwissenschaftlers Gerd Langguth dauert es mit dem Aufschwung der Partei deswegen so lange, weil die FDP – anders als von Parteichef Philipp Rösler zu Amtsantritt versprochen – bisher nicht geliefert habe. Das einzige sei die Grundsatzeinigung mit den Vorsitzenden von CDU und CSU auf Steuersenkungen, die jedoch wenig populär in der Bevölkerung seien. Zudem wurde die FDP dadurch erneut vor allem als Ein-Themen-Partei wahrgenommen. Auch Forsa-Chef Manfred Güllner moniert, die FDP sitze dem Missverständnis auf, sie sei für Steuersenkungen gewählt worden.

Nicht zuletzt muss die Partei insgesamt um ihre Stellung im Parteiengefüge ringen: Liberale Werte wie Freiheit und Bürgerrechte werden auch von der Konkurrenz inzwischen besetzt. Langguth rechnet auch nicht damit, dass die Euro-Debatte die langanhaltende Wende bringen wird. Letztlich könne sich die FDP hier am Ende nur so positionieren wie Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Für den Wahltrend befragte das Institut Forsa vom 15. bis 19. August 2500 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

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