Sarkozy und Cameron Libyen-Besuch steht an
14.09.2011, 20:48 Uhr
Sarkozy und Cameron ziehen in Sachen Libyen an einem Strang.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wer A sagt, muss auch B sagen: Frankreichs Präsident Sarkozy und Großbritanniens Premier Cameron wollen gemeinsam Libyen besuchen. Beide standen für den NATO-Einsatz dort wie niemand anders. Ex-Machthaber Gaddafi meldet sich unterdessen auch schon wieder zu Wort.
Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy und der britische Premierminister David Cameron wollen am Donnerstag nach Libyen reisen. In der libyschen Hauptstadt Tripolis wollen sie Vertreter des Nationalen Übergangsrates treffen, wie mehrere Quellen in Paris bestätigten. Muammar al-Gaddafi äußerte sich derweil in einer neuen Botschaft.
Es wäre der erste Besuch ausländischer Staats- und Regierungschefs in Libyen seit der Entmachtung Gaddafis im August. Frankreich und Großbritannien waren die treibenden Kräfte hinter dem internationalen Militäreinsatz in Libyen gewesen, der maßgeblich zur dessen Entmachtung beigetragen hatte.
Nach Angaben der französischen Polizei sollen 160 Beamte in Vorbereitung auf den Besuch nach Tripolis fliegen, um dort mehrere Orte zu sichern. Die Rede war unter anderem von einem Hotel und einem Krankenhaus. Den Polizisten wurde gesagt, sie würden am Freitag zurückfliegen.
Ziel eventuell Bengasi
Französischen Medienberichten zufolge könnten Sarkozy und Cameron zudem in die ostlibysche Stadt Bengasi reisen, die während des monatelangen Aufstandes gegen Machthaber Gaddafi eine Hochburg der Rebellen gewesen war. Die französische Polizei wollte einen Sicherungseinsatz auch in Bengasi nicht ausschließen.
Quellen nahe des Nationalen Übergangsrates in Tripolis bestätigten eine Reise Sarkozys und Camerons, ohne aber weitere Angaben zu machen. Die Büros des französischen Präsidenten und des britischen Premiers wollten sich auf Anfrage nicht äußern.
In einer neuen Botschaft forderte Gaddafi die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, der Belagerung seiner Heimatstadt Sirte ein Ende zu setzen. Gegen die Stadt, die noch immer von seinen Anhängern gehalten wird, würden "Gräuel" und "Verbrechen" verübt, erklärte Gaddafi laut der im syrischen Sender Arrai verlesenen Botschaft. Es sei nun an der internationalen Gemeinschaft, dies zu unterbinden. Gaddafi ist seit der Erstürmung seiner Residenz am 23. August auf der Flucht, sein Aufenthaltsort ist unbekannt.
Quelle: ntv.de, AFP