Politik

Aufklärung, Jugendschutz, Prävention Linke wollen Cannabis-Stuben

Millionen Deutsche greifen zu Rauschgiften wie Cannabis, für Hunderttausende wird der Konsum als problematisch eingestuft. Die Linke will mit ihrem Vorstoß, Cannabis-Clubs zu legalisieren, die Drogenpolitik in Deutschland reformieren. Die SPD hat eine ganze Reihe von Vorbehalten, Union und FDP sind strikt dagegen.

Die Polizei in Deutschland findet immer häufiger privat angelegte Hanfplantagen.

Die Polizei in Deutschland findet immer häufiger privat angelegte Hanfplantagen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Linken unternehmen einen neuen Vorstoß, um die Drogenpolitik in Deutschland zu reformieren. Dazu fordern sie die Einführung von Cannabis-Clubs. "Wir wollen weg von der Verteufelung", sagte der drogenpolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Frank Tempel. An diesem Mittwoch ist ein Linken-Antrag Thema einer öffentlichen Bundestagsanhörung, nach dem Cannabis durch Cannabis-Clubs legalisiert werden soll.

Die Einrichtungen sollen nach Vorstellung Tempels ohne kommerzielles Interesse den Cannabis-Anbau für ihre Mitglieder übernehmen. "Für den Anbau in Cannabis-Clubs ist durch den Vereinsvorstand die erforderliche Sachkunde nachzuweisen", so der Antrag. Tempel betonte, er wolle durch eine Entkriminalisierung von Cannabis Aufklärung, Jugendschutz und Prävention voranbringen sowie den Schwarzmarkt bekämpfen. Erlaubt sein soll der Besitz von 30 Gramm getrocknetem Cannabis.

Viele Fragen noch offen

Rund 200.000 Menschen in Deutschland haben laut Bundesregierung problematischen Cannabiskonsum. Darüber hinaus greifen Millionen weitere zu der Droge. Union und FDP lehnen eine Legalisierung von Cannabis strikt ab. Die drogenpolitische Expertin der FDP-Fraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, sagte dazu: "Ich halte von Cannabis-Clubs überhaupt nichts."

Die Drogenbeauftragte der SPD-Fraktion, Angelika Graf, sagte: "Ich habe eine ganze Reihe von Vorbehalten." So könne der Zugang zu Cannabis durch die Clubs wohl kaum auf Mitglieder beschränkt werden. Zugleich mahnte Graf eine Reform für reine Konsumenten an. "Da sollten wir uns etwas überlegen." So sei es wenig sinnvoll, dass es in den Bundesländern unterschiedliche Höchstmengen zwischen 6 und 15 Gramm für die Straffreiheit bei Cannabis-Besitz gebe.

Quelle: ntv.de, dpa

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