Politik

Köhlers Finanzmarkt-Kritik Lob von den Linken

Bundespräsident Horst Köhler hat für seine Kritik an den Finanzmärkten Lob von der Linken und der SPD erhalten.

Linksparteichef Oskar Lafontaine sagte der "Berliner Zeitung", die Äußerungen des Bundespräsidenten seien überfällig. "Richtig ist, dass Köhler jetzt wie die Linke im Gegensatz zu Kanzlerin Merkel und Finanzminister Steinbrück eine stärkere Regulierung des Bankensektors fordert." Bedauerlicherweise habe Köhler es versäumt, seine Vorschläge umzusetzen, als er Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) war.

Auch der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ludwig Stiegler sagte der Zeitung, Köhler sei in seiner Zeit IWF-Präsident einer der Verfechter der Deregulierung gewesen. "Im Hause Gottes gibt es mehr Freude über einen reuigen Sünder als über 99 Gerechte", sagte Stiegler. "Die Neoliberalen werden sich künftig schwertun, der SPD bei diesem Thema Regulierungswut vorzuwerfen." Er werde jedoch nicht allein aufgrund der Köhler-Kritik eine zweite Amtszeit des Bundespräsidenten unterstützen. "Da müsste Köhler schon mit anderen Botschaften kommen", betonte Stiegler.

Röttgen stimmt zu

SPD-Fraktionschef Peter Struck nannte Köhlers Kritik in der "Süddeutschen Zeitung" eine "begrüßenswerte Klarstellung". Auch der parlamentarische Geschäftsführer Norbert Röttgen (CDU) sagte der "Financial Times Deutschland", er stimme Köhler "in der Sache" zu. Die jüngste Finanzmarktkrise habe gezeigt, dass man die Märkte nicht ungeregelt sich selbst überlassen dürfe.

Der Bundespräsident hatte in einem "Stern"-Interview die Finanzmärkte als "Monster" bezeichnet, den Banken in überraschend scharfen Worten Versagen vorgeworfen und "eine strengere und effizientere Regulierung" gefordert. Zudem kritisierte der Bundespräsident "bizarr hohe Vergütungen für einzelne Finanzmanager".

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen