Wie verhören Geheimdienste? London will offenlegen
18.03.2009, 20:58 UhrGroßbritannien will erstmals die Verhörmethoden seiner Geheimdienste offenlegen. Mit der Ankündigung von Premierminister Gordon Brown vor dem Parlament will die Regierung Foltervorwürfen gegen britische Agenten angehen. Die Richtlinien zur Inhaftierung und Befragung von Häftlingen im Ausland sollten veröffentlicht werden, sobald darüber in den Geheimdienst- und Sicherheitsausschüssen beraten worden sei, sagte Brown. Parlament und Öffentlichkeit sollten wissen, was den Geheimdienstmitarbeitern bei Verhören erlaubt sei und was nicht.
Einige ehemalige Gefangene, darunter Briten, hatten über Folterungen geklagt und angegeben, dass britische Agenten daran beteiligt gewesen seien oder zumindest davon gewusst hätten. Die Regierung in London wies die Vorwürfe ebenso zurück wie die Anschuldigungen, sie habe Terrorverdächtige in Länder gebracht, die im Verdacht stünden, Folter-Methoden anzuwenden.
Bisher lehnte die Regierung aber eine öffentliche Untersuchung zu den Vorwürfen ab. Auch Brown äußerte sich nicht zu einer von Oppositionspolitikern und Menschenrechtsgruppen geforderten Untersuchung.
Quelle: ntv.de