Politik

"Schüsse aus dem Hinterhalt" Luxemburg stänkert gegen Merkel

Wie stark sind die Spannungen zwischen Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande? Luxemburg schaltet sich in die Debatte ein - und rügt das Kanzleramt in Berlin.

Hollande und Merkel: Gibt es Streit oder doch nicht?

Hollande und Merkel: Gibt es Streit oder doch nicht?

(Foto: picture alliance / dpa)

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn geht hart mit Kanzlerin Angela Merkel ins Gericht. Er gab ihrem Haus, dem Berliner Kanzleramt, eine Mitschuld am entstandenen Eindruck, Frankreichs Präsident Francois Hollande wolle vor der Bundestagswahl keine Reformentscheidungen mehr treffen, weil er auf einen Regierungswechsel in Berlin setze. "Aus den Vorzimmern des Kanzleramtes darf nicht aus dem Hinterhalt geschossen werden", mahnte Asselborn.

Hollande und er trafen sich Freitag zu einem Vieraugengespräch im Pariser Elysee-Palast.  Dabei habe Hollande die Lage erläutert und versucht, den Eindruck einer Verstimmung mit Merkel zu zerstreuen. "Was Hollande am meisten beunruhigt ist der Eindruck eines Feindbildes, das sich zwischen Deutschland und Frankreich aufbaut", sagte Asselborn.

Die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland müsse funktionieren, unabhängig von der politischen Konstellation, habe der Präsident betont. Merkel ist Christdemokratin, Hollande gehört den Sozialisten an. Beide telefonierten Samstag miteinander.

Asselborn warb um mehr Verständnis für Frankreich. Hollande habe beim Regierungsantritt vor einem Jahr eine schwierige Lage vorgefunden. "In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts, als die Situation in Deutschland nicht gut war, gab es eine sehr große Solidarität Frankreichs und vieler EU-Staaten gegenüber Deutschland", sagte der Luxemburger in Anspielung auf die nicht eingeleiteten Strafverfahren, nachdem Deutschland den Stabilitätspakt gebrochen hatte. "Diese Solidarität sollte nun auch gegenüber Frankreich möglich sein."

Quelle: ntv.de, jtw/rts

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