Politik

Raffinerie für Seltene Erden Malaien wollen keinen Abbau

Breiter Protest gegen Lynas in Kuantan.

Breiter Protest gegen Lynas in Kuantan.

(Foto: AP)

Eine der größten Raffinerien für seltene Erden entsteht in Malaysia. Bei der Produktion entstehen radioaktive Abfälle. Die Menschen in der Umgebung haben Angst. Tausende protestieren - denn bereits in den 1980er Jahren hat eine Chemie-Fabrik für seltene Erden hier verseuchtes Land hinterlassen.

Aus Angst vor Umweltschäden haben tausende Menschen in Malaysia gegen eine australische Raffinerie für seltene Erden protestiert. Seltene Erden sind Metalle, die in Handys, Flachbildschirmen, Röntgengeräten und Energiesparlampen verarbeitet werden. Die Demonstranten forderten einen Stopp des Lynas-Corp-Projekts in Gebeng bei Kuantan rund 195 Kilometer östlich der Hauptstadt Kuala Lumpur.

Auch Oppositionsführer Anwar Ibrahim nahm an der Demonstration teil. "Die korrupten Politiker (der Regierung) haben keine Ahnung von der Umwelt, für sie zählt nur Geld, Geld, Geld", sagte er. Kundgebungen gab es auch in anderen Landesteilen. Die Demonstranten gingen später friedlich auseinander.

Die Bergwerksfirma Lynas baut in Gebeng eine der größten Raffinerien für seltene Erden der Welt, die Lynas Advanced Materials Plant (LAMP). Sie kann bei voller Produktion bis zu einem Viertel des Weltbedarfs decken. Das Unternehmen rechnet mit Einkünften von rund 8 Milliarden Ringgit (zwei Mrd Euro) im Jahr. Lynas erhielt im Januar eine vorläufige Betriebserlaubnis. Umweltschützer sind dagegen in Berufung gegangen. Der Großteil des Seltene-Erden-Bedarfs wird heute aus China gedeckt.

Chemiefabrik verseuchte Gelände

Die Anwohner fürchten Umweltschäden und Radioaktivität. Sie haben schlechte Erfahrungen gemacht: eine Mitsubishi Chemicals-Fabrik für seltene Erden hat in den 80er Jahren in Malaysia ein größeres Gelände verseucht. "Wir erfüllen die höchsten malaysischen und internationalen Sicherheitsstandards", betonte Lynas in Anzeigen in malaysischen Zeitungen. Ein Gutachten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im Auftrag der malaysischen Regierung kam zu dem Schluss, dass kein Strahlenrisiko besteht.

Lynas fördert die Mineralien, aus denen die seltenen Erden gewonnen werden, 4000 Kilometer entfernt in Westaustralien. Das Bergwerk sei zu abgelegen für die Verarbeitung, argumentiert das Unternehmen. Deshalb mache der weite Transport nach Gebeng an der malaysischen Küste Sinn.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen