Deutsche Transalls noch unterwegs Mali meldet Erfolge
18.01.2013, 10:45 Uhr
Soldaten der französischen Armee in Bamako.
(Foto: dpa)
Bei ihrem Einsatz gegen islamistische Rebellen kann die malische Armee offenbar Erfolge vermelden. Die Stadt Konna sei wieder befreit, die "Feinde" hätten schwere Verluste erlitten. Derweil sind zwei deutsche Transall-Maschinen schon unterwegs ins Kampfgebiet.

Auch nigerianische Soldaten sind an dem Einsatz beteiligt. Hier werden Waffen für den Transport in das Kampfgebiet verladen.
(Foto: REUTERS)
Die malische Armee hat nach eigenen Angaben die umkämpfte Stadt Konna komplett zurückerobert. Die Armee übe die "vollständige Kontrolle" über die zentralmalische Stadt aus, teilten die Streitkräfte in einer Erklärung mit. Die "Feinde" hätten "schwere Verluste" erlitten, hieß es weiter. Örtliche Sicherheitskreise bestätigten die Informationen. Unabhängigen Beobachtern wird der Zugang zur Kampfzone verwehrt.
Konna war vor einer Woche von islamistischen Kämpfern eingenommen worden. Daraufhin startete Frankreich am Freitag vergangener Woche seine Militärintervention in dem westafrikanischen Land. Dort nimmt die Eingreiftruppe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) allmählich Form an. Die Internationale Unterstützungsmission für Mali (Misma) soll zunächst 2000, später dann 3000 Soldaten umfassen. Sie steht unter dem Kommando des nigerianischen Generals Shehu Abdulkadir. Eine Kooperation mit der französischen Eingreiftruppe ist bisher nicht geplant. Diese hat bisher 1400 Soldaten in Mali, ihre Zahl soll rasch auf 2500 steigen.
Deutsche Transalls schon unterwegs
Deutschland beteiligt sich mit Transall-Maschinen an dem Einsatz. Die ersten zwei Maschinen des Lufttransportgeschwaders 63 mit sieben Besatzungsmitgliedern an Bord landeten bereits in Frankreich. Dort sollen sie mit Sanitätsmaterial beladen werden und dann in die malische Hauptstadt Bamako weiterfliegen. Eine dritte Maschine soll als Ersatzmaschine in Kürze starten und dann wieder nach Deutschland zurückkehren. Die in Mali verbleibenden Transporter sollen Ecowas-Soldaten in das Einsatzgebiet bringen, wo sie zusammen mit malischen und französischen Soldaten Islamisten aus dem Norden des Wüstenstaats zurückdrängen sollen.
Niebel warnt vor Flächenbrand
Entwicklungsminister Dirk Niebel warnte vor einer Ausweitung des Bürgerkriegs in Mali. "Der Militäreinsatz ist richtig und kommt gerade rechtzeitig. Verlieren wir Mali, besteht die Gefahr, dass sich der islamistische Terrorismus in Westafrika weiter ausbreitet", sagte Niebel der "Bild-Zeitung". Der Minister betonte, dass Deutschland die Menschen in Mali jetzt nicht allein lassen dürfe und entwicklungspolitisch präsent sein müsse. Im Kern sei der Konflikt "ein politisches Problem", so Niebel. "Mali muss den Sprung zurück zu einer demokratischen Regierung schaffen."
Quelle: ntv.de, AFP/dpa