Politik

UN empfehlen Kampfeinsatz Mali ruft nach Hilfe

Die Islamisten kontrollieren im Norden des Landes bereits die wichtigsten Städte.

Die Islamisten kontrollieren im Norden des Landes bereits die wichtigsten Städte.

(Foto: AP)

In einem Brief bittet der Präsident Malis um Unterstützung im Kampf gegen die Islamisten, die zwei Drittel seines Landes kontrollieren. Die Vereinten Nationen kommen auf Bitte Frankreichs zu einer Sondersitzung zusammen und beschließen: Es muss dringend geholfen werden.

Der UN-Sicherheitsrat hat sich für eine schnelle Entsendung der afrikanisch geführten Internationalen Unterstützungsmission in Mali (Afisma) ausgesprochen. Nach einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung forderte der Sicherheitsrat erneut dazu auf, die Sicherheitskräfte Malis zu unterstützen, um die von terroristischen Gruppen ausgehende Gefahr zu reduzieren.

Zuvor hatte Malis Präsident Dioncounda Traoré in einem Brief an den französischen Präsidenten François Hollande und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon um Hilfe für sein Land gebeten. Frankreich werde Mali beistehen, sagte der französische UN-Botschafter Gérard Araud im Anschluss an die Sitzung, bei der Kopien des Briefes auch an die Mitglieder des Rats verteilt wurden. "Wie genau, das müssen die Behörden in meinem Land entscheiden und verkünden." Es werde aber in jedem Fall eine Antwort auf den Brief geben. "Sie wird morgen in Paris verkündet."

Auf Einzelheiten und Details der benötigten Hilfe sei der Brief aus Mali nicht eingegangen, sagte die US-Botschafterin Susan Rice "Grundsätzlich stand darin: Frankreich, hilf!" Die USA werde sich finanziell an der Mission beteiligen, kündigte Rice an.

Islamisten rücken weiter vor

Die islamistischen Rebellen in Mali sind offenbar weiter auf dem Vormarsch nach Süden. Anwohner der Stadt Kona berichten, sie hätten in der Nacht Schusswechsel gehört. Die Kämpfe gingen anscheinend auch am Tag weiter. Die Islamisten erklärten, sie hätten die im Zentrum des Krisenlandes liegende Stadt eingenommen. Die malische Armee dementierte diese Aussage. "Dschihadisten lügen nie. Wir kontrollieren Kona", sagte Oumar Hamaha, ein Sprecher der "Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika" (MUJWA).

Kona liegt nur wenige Kilometer nördlich der strategisch wichtigen Stadt Mopti und ist der letzte noch von den Regierungstruppen beherrschte Kontrollpunkt. Die Islamisten beherrschen bereits seit Monaten Nord-Mali und kontrollieren zwei Drittel der Landesfläche. Sie hatten das Gebiet nach einem Militärputsch im März erobert und dort eine strenge Auslegung der Scharia eingeführt. Offenbar versuchen sie derzeit, weiter nach Süden vorzudringen.

Quelle: ntv.de, dpa

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