Politik

Der letzte DDR-Staatsratsvorsitzende Manfred Gerlach ist tot

Er war eine der herausragenden Figuren in den letzten Monaten der DDR: Manfred Gerlach ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Als Nachfolger von Egon Krenz bekleidete der LDPD-Chef als Letzter das Amt des Staatsratsvorsitzenden. Nach der Wiedervereinigung trat er kurz in die FDP ein, verließ die Partei aber im Streit.

Der letzte DDR-Staatsratsvorsitzende Manfred Gerlach ist einem Bericht zufolge im Alter von 83 Jahren gestorben. Gerlach sei in einem Berliner Krankenhaus den Folgen einer langen und schweren Krankheit erlegen, berichtete der Berliner "Tagesspiegel" unter Berufung auf Freunde des früheren Politikers.

Manfred Gerlach auf einem Archivbild von 1991.

Manfred Gerlach auf einem Archivbild von 1991.

(Foto: picture alliance / dpa)

Als langjähriger Chef der DDR-Blockpartei LDPD hatte Gerlach im September 1989 als erster Spitzenpolitiker die führende Rolle der SED in der DDR infrage gestellt und sich so als Reformpolitiker zu profilieren versucht. Im Dezember 1989 wurde Gerlach als Nachfolger des zurückgetretenen SED-Politikers Egon Krenz Vorsitzender des Staatsrats. Diesen Posten musste er bereits nach der ersten freien Wahl zur Volkskammer im März 1990 wieder räumen. Danach übernahm die neue Volkskammer-Präsidentin Sabine Bergmann-Pohl (CDU) die Aufgaben des Staatsoberhaupts bis zur deutschen Vereinigung am 3. Oktober 1990.

Gerlachs Partei fusionierte im Sommer 1990 mit der FDP, deren Mitglied Gerlach zunächst wurde. In Folge scharfer innerparteilicher Kritik verließ er die FDP bald wieder.

Quelle: ntv.de, AFP

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