"Irgendetwas ist schiefgelaufen" Maoisten töten 70 Polizisten
06.04.2010, 11:05 UhrIn Zentralindien überfallen maoistische Rebellen Bundespolizisten und töten 70 von ihnen. Offensichtlich eine Falle. Warum die Sicherheitskräfte hineintappten, kann auch der Innenminister nicht beantworten. Bereits vor wenigen Tagen waren Polizisten getötet worden. Die Maoisten kontrollieren bereits 34 indische Distrikte.

Mehr als 350 Rebellen sollen die indischen Paramilitärs angegriffen haben.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Schwer bewaffnete maoistische Rebellen haben in Zentralindien eine Einheit der paramilitärischen Bundespolizei attackiert und mindestens 70 Sicherheitskräfte getötet. Nach indischen Medienberichten zündeten die Maoisten in einem Waldgebiet im Bundesstaat Chhattisgarh zunächst mehrere Sprengsätze und eröffneten dann von umliegenden Hügeln das Feuer auf die zum Stehen gekommenen Fahrzeuge. Insgesamt hätten 120 Sicherheitskräfte zu der Einheit gehört. Den Angaben zufolge wurden sie von mehr als 350 Bewaffneten in der Region Dantewada angegriffen.
Innenminister Palaniappan Chidamabaram sagte dem Sender NDTV, die Bundespolizisten seien auf dem Rückweg von einem mehrtägigen Einsatz gegen die Maoisten in der Region gewesen. Dabei sei die Einheit offensichtlich in eine von den "Rebellen gestellte Falle getappt". "Irgendetwas ist schiefgelaufen", so Chidambaram weiter.
Erst am Ostersonntag hatten maoistische Rebellen im benachbarten Bundesstaat Orissa elf Sicherheitskräfte getötet. Nach offiziellen Angaben operieren die Bewaffneten in 200 der 626 indischen Distrikte und kontrollieren 34 davon, einige davon in Chhattisgarh. Sie kämpfen nach eigener Aussage für die Rechte der verarmten Landbevölkerung. Mitte März nannte Innenminister Chidamabaram die Bedrohung durch Maoisten größer als die durch den radikal-islamischen Terrorismus.
Quelle: ntv.de, dpa