Mehr Frauen im Kabinett Mappus macht das Fenster auf
23.02.2010, 12:13 UhrDer frisch gebackene Ministerpräsident in Baden-Württemberg, Mappus, ordnet sein Kabinett neu. Eine Gewinnerin ist Umweltministerin Gönner, die mehr Macht bekommt.
Baden-Württembergs neuer Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hat rund ein Jahr vor der Landtagswahl sein Kabinett umgebildet. Vor allem mit der Neubesetzung des zentralen Bildungsressort durch die Münchner Professorin Marion Schick will er in die Offensive kommen. "Ich glaube, es tut einer Gesellschaft, es tut auch der Politik gut, wenn man ab und zu das Fenster aufmacht und so richtig frische Luft reinlässt", sagte Mappus.
Die 51 Jahre alte Schick war bisher Vorstandsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft und soll das Amt von Kultusminister Helmut Rau (CDU) übernehmen. Der 59-jährige Rau, der auch in den eigenen Reihen in der Kritik stand, soll Mappus künftig als Minister im Staatsministerium den Rücken freihalten.
Mappus berief außerdem nur noch einen neuen Minister: Der bisherige Verkehrs-Staatssekretär Rudolf Köberle (CDU) folgt Agrarminister Peter Hauk, der zum CDU-Fraktionschef gewählt worden war. Darüber hinaus will Mappus die Tübinger Ethik-Professorin Regina Ammicht Quinn zur Staatsrätin für interkulturellen und interreligiösen Dialog machen. Gewinnerin der Kabinettsumbildung ist auch Umweltministerin Tanja Gönner (CDU), die künftig auch für Verkehr und Naturschutz zuständig ist. Bisher gehörten Verkehr zum Innenressort und Naturschutz ins Agrarministerium.
Der angeschlagene Finanzminister Willi Stächele (CDU) bleibt zumindest bis zur Landtagswahl im Amt. Sozialministerin Monika Stolz, Wissenschaftsminister Peter Frankenberg und Innenminister Heribert Rech (alle CDU) behalten ihre Posten. Wolfgang Reinhart (CDU) soll weiterhin für Bundesrat und Europa zuständig sein. Sein bisheriges Amt als Staatsminister in Stuttgart übernimmt aber Rau. Die von den FDP-Politikern Ulrich Goll und Ernst Pfister besetzten Ressorts Justiz und Wirtschaft werden nicht verändert. An diesem Mittwoch sollen die neuen Regierungsmitglieder vom Landtag bestätigt und anschließend vereidigt werden.
Quelle: ntv.de, dpa