Politik

Downing Street plant Staatsakt Margaret Thatcher ist tot

Großbritannien und der Welt ihren Stempel aufgedrückt: Margaret Thatcher, hier auf einem Archivbild von 1980.

Großbritannien und der Welt ihren Stempel aufgedrückt: Margaret Thatcher, hier auf einem Archivbild von 1980.

(Foto: AP)

Großbritannien trauert um die "Eiserne Lady": Margaret Thatcher, die langjährige britische Premierministerin, erlag den Folgen eines Schlaganfalls. Das britische Königshaus reagiert bestürzt. London bereitet sich auf eine Trauerzeremonie mit militärischen Ehren vor.

So kannten sie die Briten: Margaret Thathcher (1925 - 2013)

So kannten sie die Briten: Margaret Thathcher (1925 - 2013)

(Foto: AP)

Die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher ist gestorben. Die konservative Politikerin wurde 87 Jahre alt. "Mit großer Betroffenheit haben (ihre Kinder) Mark und Carol Thatcher bekannt gegeben, dass ihre Mutter, Baronin Thatcher heute Morgen an den Folgen eines Schlaganfalls friedlich verstorben ist", sagte ihr Sprecher Lord Tim Bell in London.

Die am 13. Oktober 1925 geborene Politikerin war von 1979 bis 1990 über drei Amtsperioden Premierministerin des Vereinigten Königreichs. Sie war die erste Frau in diesem Amt, das sie ohne Unterbrechung länger ausübte als jeder ihrer Vorgänger seit Anfang des 19. Jahrhunderts. In den vergangenen Jahren hatte sich Thatcher ins Privatleben zurückgezogen.

Der Gesundheitszustand der Ex-Regierungschefin hatte sich in den vergangenen Jahren zunehmend verschlechtert. Sie erlitt bereits mehrere kleinere Schlaganfälle und war demenzkrank. Im Dezember musste sie sich einer Operation an der Harnblase unterziehen.

Großbritannien will in einem offiziellen Staatsakt Abschied von der einflussreichen Politikerin nehmen: Wie die britische Regierung an ihrem Amtssitz in der Downing Street Nr. 10 bekannt gab, wird Thatcher mit einer Trauer-Zeremonie samt militärischen Ehren in der Londoner St. Paul's Cathedrale geehrt werden.

Ein Staatsbegräbnis für Thatcher sei allerdings nicht vorgesehen, hieß es weiter. Es werde allerdings "ein festliches Begräbnis" geben. Ein mögliches Datum wurde zunächst nicht genannt. Ihren eigenen Wünschen zufolge soll ihr Leichnam nicht öffentlich aufgebahrt werden.

Schon kurz nachdem sich die Nachricht vom Tod Thatchers verbreitet hatte, wurden vor ihrem Haus im Londoner Diplomatenviertel Belgravia bereits Blumen niedergelegt.

Eisenharte Politikerin

Thatcher war am 13.10.1925 als Margaret Hilda Roberts in Grantham in der ostenglischen Grafschaft Lincolnshire zur Welt gekommen. Nach dem Chemiestudium in Oxford arbeitete die Tochter eines Kolonialwarenhändlers und einer Schneiderin ab 1947 zunächst als Forscherin in einem Labor.

1975 übernahm Thatcher die Führung der Konservativen von Edward Heath, bereits im Mai 1979 wird sie die erste Premierministerin des Landes - und bleibt elf Jahre an der Macht.

Bekannt wurde Thatcher als Verfechterin einer restriktiven Wirtschaftspolitik, die Inflationsbekämpfung und Deregulierung vorsah. Thatchers Ziel war die Bekämpfung der exzessiven Erhöhung der Staatsausgaben.

Symbolfigur des "Thatcherismus"

Ihre oft eisenharte Verhandlungsführung und die hartnäckige Verfolgung ihrer politischen Ziele brachten der Premierministerin den Beinamen "Eiserne Lady" ein. Ihr politisches Programm ging als "Thatcherismus" in die Debatten von Wirtschaftswissenschaftlern, Analysten und Historikern ein.

In den vergangenen Jahren hatte sich Thatcher immer weiter aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Ihrer Familie zufolge litt sie an Demenz. Ihre Tochter Carol Thatcher thematisierte Thatchers Erkrankung 2008 in einem Buch.

Rolle im Falklandkrieg

Unter Thatcher waren die Briten auch in ihren ersten größeren Konflikt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gezogen: Während des Falklandkrieges musste die Premierministerin für die Durchsetzung einer harten außenpolitischen Linie allerdings deutlich mehr Widerstände überwinden als bislang bekannt.

So gab es selbst von Parteikollegen der Konservativen Forderungen, die Inseln Argentinien zu überlassen. Das geht aus bislang geheimen Dokumenten Thatchers hervor, die Ende März veröffentlicht wurden.

Großbritannien und Argentinien streiten seit Jahrzehnten um die Inseln rund 400 Kilometer vor Argentiniens Küste. Im Falklandkrieg 1982 starben auf beiden Seiten Hunderte Soldaten. Bei einem Referendum hatten sich die Bewohner jüngst entschieden, britisches Überseegebiet bleiben zu wollen. Argentinien erkennt dies nicht an.

Quelle: ntv.de, sba/AFP/dpa

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