Frachter beschützt Marine vertreibt Piraten
25.12.2008, 13:24 UhrIm Rahmen der EU-Mission "Atalanta" haben Bundeswehrsoldaten am ersten Weihnachtstag einen Piratenangriff auf einen ägyptischen Frachter vor der Küste des Jemens vereitelt. Die Fregatten "Karlsruhe" und "Mecklenburg-Vorpommern" hätten gegen 8.45 Uhr MEZ einen Notruf der "Wabi al Arab" erhalten, berichtete das Einsatzführungskommando in Potsdam. Bordhubschrauber der beiden deutschen Schiffe hätten die Piraten dann in die Flucht getrieben.
Allerdings habe es wohl eine Schießerei zwischen den Piraten und der ägyptischen Schiffsbesatzung gegeben, berichtete der Sprecher. Ein dabei verletzter Mann sei von einem zweiten Bordhubschrauber der "Karlsruhe" aufgenommen und an Bord der deutschen Fregatte gebracht worden, wo er nun behandelt werde.
Gefährliche Wasserstraße
Die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMB) hatte berichtet, das ägyptische Handelsschiff sei mit 31 Mann Besatzung im Golf von Aden auf der Fahrt vom ägyptischen Hafen Suez nach Asien gewesen, als die Seeräuber es unter Beschuss nahmen. "Die Piraten feuerten wahllos auf das Schiff. Dabei wurde ein Crewmitglied am Bein verletzt", sagte Noel Choong, der Chef des IMB-Büros in Kuala Lumpur, das Notrufe von bedrängten Schiffen aufnimmt und weiterleitet. Bevor die Seeräuber das Schiff kapern konnten, sei die Bundeswehr zur Hilfe geeilt.
Nach IMB-Angaben hat es seit Beginn dieses Jahres vor der Küste Somalias rund 110 Piratenangriffe gegeben. Insgesamt 42 Schiffe seien gekapert worden, viele davon im Golf von Aden, der als eine der gefährlichsten Wasserstraßen der Welt gilt. 14 der gekaperten Schiffe mit mehr als 240 Mann Besatzung seien weiterhin in der Gewalt der Seeräuber. Üblicherweise verlangen die Piraten Lösegeld.
Quelle: ntv.de