Staatsanwaltschaft ermittelt im "Mongo"-Fall Marinesoldaten wegen Meuterei angeklagt
28.06.2013, 12:29 Uhr
Auf diesem Marine-Schnellboot sollen sechs Soldaten ihren Vorgesetzen drangsaliert haben.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Rostocker Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen sechs Marine-Unteroffizieren erhoben. Den Soldaten wird vorgeworfen, einen Vorgesetzten während eines Auslandseinsatzes im libanesischen Beirut tätlich angegriffen zu haben. An Bord des Marine-Schnellboots "S73 Hermelin" sollen die 22 bis 27 Jahre alten Männer den thailändischen Bootsmann an einen Tisch gefesselt und ihm mit einem nicht wasserlöslichen Stift die Bemerkung "Hier wohnen die Mongos" auf den Unterschenkel geschrieben haben.
Die Aktion soll laut Süddeutsche Zeitung keinen, wie vorher spekuliert, ausländerfeindlichen Hintergrund haben. Auf die Frage, worin an Bord der Unterschied zwischen Kammern und Deck bestehe, soll der Bootsmann geantwortet haben: Offiziere und höhere Unteroffiziere wohnten in Kammern, die "Mongos" wohnten in Decks. Das hätten die Marinesoldaten als beleidigend empfunden und daraufhin den Plan geschmiedet, ihrem Vorgesetzen einen "Denkzettel" zu verpassen.
Die Beschuldigten sollen den Bootsmann aus seiner Kabine geholt, ihn mit Klebeband an einen Tisch gefesselt und seinen Unterschenkel beschrieben haben. Ein Obermaat habe die Tat fotografiert. Kurz darauf sei ein Wachsoldat dem Vorgesetzten zur Hilfe gekommen.
Der Strafrahmen bei Meuterei reicht von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Zudem werden die Soldaten wegen Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung angeklagt.
Quelle: ntv.de, hmü/ dpa