Politik

Erinnerungen an Vietnam Marsch aufs Pentagon

Vier Jahre nach Beginn des Irakkriegs am 20. März 2003 haben sich am Samstag in Washington mehrere tausend Menschen an einem Protestmarsch auf das Pentagon beteiligt. Bereits am Freitagabend hatten rund 3.000 Angehörige christlicher Gruppen in einer Andacht in der Nationalen Kathedrale der US-Bundeshauptstadt für den Frieden gebetet.

Danach zogen sie in dichtem Schneetreiben und eisiger Kälte zum Weißen Haus. Nach Medienberichten wurden etwa 200 Protestteilnehmer vorübergehend festgenommen, weil sie trotz Verbots auf dem Bürgersteig direkt vor dem Gebäude demonstriert hatten.

US-Präsident George W. Bush kritisierte unterdessen erneut Bestrebungen im US-Kongress, die Bewilligung weiterer Gelder für den Irakkrieg mit festen Terminen für einen Truppenabzug zu verbinden. Komme es zu einem derartigen Gesetz, werde er sein Veto einlegen, sagte Bush in seiner am Samstag ausgestrahlten wöchentlichen Rundfunkansprache.

Mit dem Marsch auf das Pentagon wurde ein ähnlicher Protestzug vor rund 40 Jahren, am 17. Oktober 1967, gegen den Vietnamkrieg wiederholt. Obwohl seinerzeit nach Schätzungen nur etwa 35 000 bis 60 000 Menschen vor das US-Verteidigungsministerium gezogen waren, gilt die Aktion als eine der wichtigsten im Zuge der massiven Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg. Der Marsch war am Ende in Gewalt ausgeartet: Bei Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten wurden Dutzende Menschen auf beiden Seiten verletzt und mehr als 600 Protestteilnehmer festgenommen.

Der Marsch am Samstag vom Lincoln-Denkmal im Herzen der Stadt zum Ministerium vor den Toren Washingtons war von einem Dachverband verschiedener US-Vereinigungen organisiert worden. Die Veranstalter hatten auf 35 000 Teilnehmer aus allen Landesteilen gehofft -die von der Stadt genehmigte Zahl. Nach ersten Schätzungen war die Menge aber deutlich kleiner, was größtenteils auf Anreiseprobleme wegen des Winterwetters im Osten der USA am Freitag zurückgeführt wurde.

Die Demonstranten trugen auf ihrem Weg zum Pentagon Plakate mit Aufschriften wie "Kriegsverbrecher Bush" und "Stoppt das Blutvergießen" mit sich. Die Mutter eines im Irak eingesetzten Soldaten hielt ein Schild mit den Worten: "Bringt meinen Sohn nach Hause -lebendig". Zum Abschluss der Protestaktion war eine Kundgebung auf einem Parkplatz des Verteidigungsministeriums geplant.

Quelle: ntv.de

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