Mitgefühl für den Verlierer McCains Gefängniswärter traurig
05.11.2008, 12:24 UhrDer Gefängniswärter, der John McCain vor 40 Jahren als Kriegsgefangenen in Vietnam beaufsichtigte, hat Mitgefühl mit dem Verlierer der US-Wahl gezeigt. "Ich teile seinen Verlust, ich fühle mit ihm", sagte Tran Trong Duyet. "Ich würde ihm vorschlagen, sich als Senator weiterhin für die Verbesserung der Beziehungen zwischen Vietnam und den USA einzusetzen."
Nguyen Thi Thanh, die McCain im Vietnamkrieg das Leben rettete, freut sich für seinen erfolgreichen Rivalen Barack Obama. Sie sei froh, dass mit Obama nun ein Gegner des Irakkriegs ins Weiße Haus einziehe, sagte die 81-jährige Vietnamesin. "Meiner Meinung nach ist es besser, wenn die USA jemanden wählen, der den Frieden liebt", sagte die ehemalige Krankenschwester. "Und es scheint, dass Obama den Frieden mehr liebt." Ein Sieg für die Demokraten und Obama sei "gut für den Frieden und gut für die Welt".
Der unterlegene Präsidentschaftsbewerber McCain war als Bomberpilot der amerikanischen Marine 1967 über Hanoi abgeschossen und dann von den Vietnamesen fünf Jahre als Kriegsgefangener in dem berüchtigten Gefängnis mit dem Spitznamen "Hanoi Hilton" festgehalten worden. Im echten Hanoi-Hilton-Hotel richtete die US-Botschaft am Mittwoch eine Wahlparty aus. Die Wahlnacht verfolgten dort einige Dutzend Vietnamesen und hunderte Amerikaner, die inzwischen florierende Geschäfte im einstigen Feindesland betreiben. McCain hat sich als Senator sehr für die Aussöhnung mit Vietnam eingesetzt.
Quelle: ntv.de