Politik

Massaker an 22.000 Polen Medwedew überreicht Dokumente

Ein Massengrab in Katyn im Jahr 1943.

Ein Massengrab in Katyn im Jahr 1943.

(Foto: AP)

Spätestens seit der Flugzeugkatastrophe von Smolensk taut der Dauerfrost zwischen Moskau und Warschau. Jetzt geht der russische Präsident Medwedew einen weiteren Schritt auf Polen zu und übergibt Geheimdokumente zum Massenmord von Katyn.

70 Jahre nach dem Massaker an tausenden Polen im russischen Ort Katyn hat Kremlchef Dmitri Medwedew Polen nun 67 Aktenbände zu dem Fall überreicht. Es handele sich um Dokumente des "Straffalls Nr. 159", der die Erschießung polnischer Offiziere in Katyn betrifft, sagte Medwedew nach Kremlangaben in Moskau. Er übergab die Unterlagen dem polnischen Interims-Staatschef Bronislaw Komorowski, der seit dem Tod von Präsident Lech Kaczynski die Amtsgeschäfte führt.

Die Wahrheit über Katyn wurde jahrzehntelang unterdrückt.

Die Wahrheit über Katyn wurde jahrzehntelang unterdrückt.

(Foto: picture-alliance / dpa/epa)

Kaczynski war am 10. April bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Katyn ums Leben gekommen, als er auf dem Weg zur Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung war.

Bei dem Treffen mit Komorowski im Kreml versicherte Medwedew, dass die gemeinsame Arbeit an dem Katyn-Fall fortgesetzt werde. Der russische Präsident kündigte die Freigabe weiterer Unterlagen an, nachdem er bereits einzelne Geheimdokumente im Internet hatte veröffentlichen lassen.

Komorowski war zu den Feiern zum 65. Jahrestag des Sieges über Hitlerdeutschland nach Moskau gekommen, die mit einer Militärparade am Sonntag ihren Höhepunkt erreichen wird.

Quelle: ntv.de, dpa

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