Politik

Gastgeberlaune Mehr Geld für Afrika

Die Bundesregierung will nach einem "Spiegel"-Bericht ihre Afrika-Hilfen deutlich aufstocken. Deutschland will demnach in den kommenden vier Jahren zwei Milliarden Euro für Afrika bereitstellen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wolle dies beim Weltwirtschaftsgipfel der G8 im Juni in Heiligendamm ankündigen. Das Geld solle je zur Hälfte in die Bekämpfung der Aids-Epidemie fließen und in Maßnahmen für bessere Erziehung und Ausbildung, schrieb das Nachrichtenmagazin.

Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sagte der dpa am Samstag: "Von Heiligendamm muss ein Signal ausgehen, dass Deutschland seine internationale Verantwortung zur Bekämpfung von Armut und HIV/Aids ernst nimmt. Der genannte Betrag macht diese Verantwortung deutlich." Vor kurzem hatte die Ministerin gesagt, sie rechne damit, dass der G8-Gipfel konkrete Hilfsmaßnahmen für Afrika auf den Weg bringe. Ein Regierungssprecher sagte, Afrika sei ein Schwerpunkt der G8-Agenda, insbesondere die Bekämpfung von HIV und Aids. Es gebe aber keine Festlegung auf eine Aufstockung der Gelder.

Laut "Spiegel" wolle die Bundesregierung mit der Maßnahme auch den Anteil ihrer Entwicklungshilfe am Bruttoinlandsprodukt stabil halten und damit eingegangene Verpflichtungen erfüllen. Bislang habe die Bundesregierung armen Ländern die Rückzahlung von Schulden erlassen, was auf die Entwicklungshilfe angerechnet worden sei. Weil es aber nicht mehr genügend Altschulden gebe, die erlassen werden könnten, müsse Deutschland jetzt mehr Geld für die Entwicklungshilfe bereitstellen. Außerdem wolle sich Merkel nicht dem Vorwurf aussetzen, als Gastgeberin des reichen Industrieländerclubs die ärmsten Regionen der Welt vernachlässigt zu haben.

Quelle: ntv.de

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