"Überlegungen" Mehr Soldaten nach Afghanistan?
17.08.2007, 07:27 UhrDie Bundesregierung schließt eine personelle Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents in Afghanistan nicht aus. "Auch hierzu gibt es Überlegungen in der Bundesregierung", sagte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), der "Berliner Zeitung".
Allerdings müsse zunächst geklärt werden, "ob innerhalb der derzeitigen Obergrenzen, die jedoch schon fast erreicht sind, die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte verstärkt werden kann", sagte Erler. Die Bundeswehr stellt derzeit maximal 3.600 Soldaten für den Einsatz in Afghanistan zur Verfügung.
Erler räumte ein, dass es bislang nicht gelungen sei, die deutsche Bevölkerung von der Bedeutung des Afghanistan-Einsatzes zu überzeugen. Dennoch bekräftigte er, dass die Bundesregierung auch nach dem tödlichen Attentat auf drei deutsche Polizeibeamte in Kabul am Einsatz in Afghanistan festhalte. Ähnlich äußerten sich Unionspolitiker. "Wir brauchen die drei Mandate auch in Zukunft, damit wir selbsttragende Sicherheit in Afghanistan herstellen können", sagte Verteidigungsminister Franz Josef Jung der "Bild"-Zeitung.
Der Bundestag entscheidet im Herbst über die Fortsetzung der drei Mandate für Afghanistan. Das sind die Teilnahme an dem von den USA geführten Anti-Terror-Kampf "Operation Enduring Freedom", die Beteiligung an der Internationalen Schutztruppe ISAF und der Einsatz der Bundeswehr-Tornados.
Fünf Dorfbewohner getötet
Bei einer Schießerei zwischen NATO-Soldaten und Taliban-Kämpfern sind in Ostafghanistan fünf Dorfbewohner erschossen worden. Drei weitere Zivilpersonen seien verletzt worden, teilte die NATO in Kabul mit. Die Truppen seien im Anschluss an die Explosion einer Straßenbombe mit Schusswaffen und Mörsergranaten attackiert worden. Danach hätten sich beide Seiten ein Feuergefecht geliefert, in dem auch zwei Taliban-Kämpfer verletzt worden seien.
Den genauen Ort der Kämpfe nannte die Militärführung nicht. Zum Tod der Dorfbewohner hieß es in einer Erklärung: "Solche Zwischenfälle sind bedauerlich, und unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien und Freunden der Getöteten und Verletzten."
Quelle: ntv.de