Lageeinschätzung des Mossad Mehr antisemitische Anschläge
23.05.2002, 14:23 UhrDer israelische Geheimdienst Mossad hat vor weltweiten Anschlägen auf jüdische Gemeinden und Einrichtungen gewarnt. Die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch mit den Behörden jener Länder sei verstärkt worden, in denen es in den vergangenen Wochen eine wachsende Zahl von antisemitischen Zwischenfällen gegeben habe, schreibt die israelische Tageszeitung "Haaretz" am Donnerstag.
Auslöser für die neue Lageeinschätzung des Geheimdienstes sei der Anschlag auf die Synagoge von Djerba in Tunesien gewesen, heißt es weiter. In der Geheimdienstsprache werde die neue Gefahr als "weltweiter Dschihad (Heiliger Krieg)" bezeichnet. Bei dem Attentat von Djerba am 11. April waren 14 Menschen getötet worden.
Nach Mossad-Angaben hat es allein in Frankreich während der israelischen Militäraktion vom vergangenen Monat 71 Angriffe auf jüdische Einrichtungen oder gewaltsame Zwischenfälle gegeben. Insgesamt seien in Europa, Nordamerika sowie Australien im April 112 Fälle von antisemitischen Ausschreitungen registriert worden.
Dagegen gibt es nach Angaben des israelischen Geheimdienstes in Südamerika kaum Angriffe auf Juden. Dort seien Moslems besser in die Gesellschaften integriert und es gehe ihnen wirtschaftlich besser.
Quelle: ntv.de