Politik

Bundespräsident überrascht positiv Mehrheit findet Wulff gut

Ungewohnte Weihnachtsansprache: Wulff im Kreis von ehrenamtlichen Helfern.

Ungewohnte Weihnachtsansprache: Wulff im Kreis von ehrenamtlichen Helfern.

(Foto: dpa)

Bundespräsident Wulff gewinnt an Ansehen: Nach anfänglicher Ablehnung lobt eine Mehrheit der Deutschen das Staatsoberhaupt für seine Amtsführung. Besonders groß ist der Sinneswandel bei der SPD: Drei Viertel ihrer Anhänger sind positiv überrascht. Auch Gegenkandidat Gauck sieht den Bundespräsidenten auf "einem guten Weg".

Die Mehrheit der Bundesbürger gibt Bundespräsident Christian Wulff sechs Monate nach seinem Amtsantritt gute Noten. Nach einer Umfrage im Auftrag von "Bild am Sonntag" bescheinigen 57 Prozent Wulff, ein gutes Staatsoberhaupt zu sein. 18 Prozent beurteilten seine Arbeit dagegen als schlecht. Für mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) hat Wulff ihre Erwartungen übertroffen, 19 Prozent sind von ihm enttäuscht.

Besonders die SPD-Anhänger konnte der ehemalige CDU-Ministerpräsident von sich überzeugen: Für 75 Prozent von ihnen ist er eine positive Überraschung. Auch Wulffs Ehefrau Bettina komme gut beim Volk an, hieß es in der repräsentativen Erhebung des Emnid-Instituts. Für 58 Prozent ist sie demnach eine gute First Lady, für 11 Prozent nicht.

Gauck ohne Groll

Auch der ehemalige Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, Joachim Gauck, hat Wulff für dessen Amtsführung gelobt. Wulff finde erkennbar in seine Rolle, sagte Gauck der "Welt am Sonntag". "Auch bei einem so erfahrenen Mann wie Johannes Rau hat es gedauert, bis er sich in das Amt des Bundespräsidenten gefunden hatte. Christian Wulff ist auf einem guten Weg, und die Deutschen wollen mit ihrem Bundespräsidenten auf einem guten Fuß stehen", sagte der frühere DDR-Bürgerrechtler.

Gauck blickt ohne Groll auf seine Kandidatur um das höchste Staatsamt zurück: "Es war einfach eine tolle Erfahrung. Ich durfte eine Niederlage nicht als Niederlage, sondern als Gewinn erleben, insgesamt eine glückliche Zeit!" Das Ausmaß der Zustimmung habe ihn überwältigt - vor allem aus der "eher unpolitischen jüngeren Bevölkerung".

Lob für Wulff

Bundespräsident Wulff hatte in diesem Jahr seine erste Weihnachtsansprache gehalten und dafür viel Lob bekommen. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, würdigte Wulffs Appell für freiwilliges Engagement. "Es gibt zu wenig Menschen, die sich ehrenamtlich für andere engagieren", sagte Oppermann der Zeitung. Zu einem solchen Engagement könne nur durch Vorbilder und Anerkennung ermutigt werden. "Es ist eine schöne Geste, dass Bundespräsident Wulff sich für diese Menschen Zeit genommen hat."

Der Bundespräsident hatte in seiner traditionellen Ansprache am ersten Weihnachtstag zu ehrenamtlichem Engagement aufgerufen. Zur Aufzeichnung der Ansprache am 21. Dezember empfing er aktive Bürgerinnen und Bürger im Schloss Bellevue. Unter den 190 Gästen waren Schüler, Ehrenamtliche aus Vereinen, Ordensschwestern, Pfadfinder und Polizisten. Sie waren den Angaben zufolge stellvertretend für die 23 Millionen ehrenamtlich aktiven Menschen in Deutschland eingeladen worden.

Quelle: ntv.de, tis/dpa/AFP

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