FDP bei 18 Prozent Mehrheit für Bürgerliche
11.02.2009, 10:34 UhrDie FDP hat mit 18 Prozent erstmals in einer Umfrage ihr hochgestecktes Ziel aus dem Wahlkampf 2002 erreicht. Nach der aktuellen Forsa-Erhebung für "Stern" und RTL verbesserten sich die Freien Demokraten damit um zwei Punkte. FDP-Chef Guido Westerwelle war vor sieben Jahren vielfach kritisiert worden, weil das 18-Prozent-Ziel als unrealistisch bewertet wurde. Die Union verharrt bei 34 Prozent. Damit erzielen die Wunschpartner für die kommende Bundestagswahl mit 52 Prozent eine deutliche Mehrheit. In der Umfrage ist jedoch noch nicht der Rücktritt von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos berücksichtigt.
Die Sozialdemokraten verbleiben im Umfragetief und erhalten 23 Prozent. Die Grünen fallen um einen Punkt auf zehn Prozent. Die Linke liegt unverändert bei elf Prozent.
FDP will nicht abheben
Westerwelle vermied derweil das Wort "achtzehn" und sagte in Berlin: "Wir bleiben auf dem Teppich. Auch die Umfragezahl zwischen 17 und 19 Prozent lässt uns nicht abheben." Der FDP-Chef sieht die Große Koalition nach dem turbulenten Wechsel an der Spitze des Bundeswirtschaftsministeriums politisch am Ende. "Die sind fertig und zerstritten", sagte er. Schwarz-Rot habe den Bezug zum Volk verloren. Bei der Union sei die Wirtschaftskompetenz inzwischen "verdunstet".
Nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner geht das Erstarken der FDP vor allem zu Lasten der Union. Der Stammwähleranteil der FDP sei mit etwa sechs Prozent nach wie vor relativ gering. Derzeit finde ein Austausch im bürgerlichen Lager statt: 37 Prozent der Bürger, die derzeit FDP wählen wollten, hätten früher die Union gewählt. Sie vermissen laut Güllner "ein bisschen die Identität" sowie den "klaren Kurs" der Union und sähen ihre Interessen eher bei der FDP aufgehoben.
Quelle: ntv.de