Bei einer fehlgeschlagenen Bombenentschärfung in einem belebten Viertel der irakischen Hauptstadt sind am Sonntag mindestens vier Menschen getötet worden. 17 Menschen wurden verletzt. Das berichtete ein Reporter des arabischen Nachrichtensenders El Dschasira. Mehrere Geschäfte und Stände auf dem Marktplatz im Armen-Viertel Baiaa im Südwesten Bagdads wurden zerstört.

Der Sprengsatz war unter Abfällen versteckt und wurde von Passanten entdeckt. Eine Gruppe irakischer Polizisten wollte ihn entschärfen, als der Sprengkörper explodierte. Bei den Todesopfern handelt es sich um zwei Polizisten, einen ägyptischen Gastarbeiter und ein Kind.

Nach Berichten von Augenzeugen sind durch die Detonation die Menschen in Stücke gerissen worden. Ein Reuters-Fotograf sagte, er habe viele Körperteile am Explosionsort gesehen. US-Soldaten riegelten das Gebiet ab. Rettungswagen brachten die Opfer in nahe gelegene Krankenhäuser.

Im Zentrum Bagdads versammelten sich laut El Dschasira am Sonntag rund 1.000 Iraker, um gegen die Besetzung öffentlicher Ämter mit Funktionären der aufgelösten Baath-Partei von Saddam Hussein zu demonstrieren. Gleichzeitig protestierten sie gegen die Misshandlung irakischer Gefangener durch US-Soldaten.

Vorige Woche hatte sich ein Selbstmordattentäter vor dem US-Hauptquartier in der irakischen Hauptstadt Bagdad in die Luft gesprengt und einen US-Soldaten sowie fünf Iraker mit in den Tod gerissen.

In der südirakischen Stadt Basra wurden bei einem Bombenanschlag auf eine Patrouille drei britische Soldaten verletzt, wie ein Sprecher der britischen Armee mitteilte. Am Samstag waren bei Zusammenstößen zwischen Anhängern des rebellierenden schiitischen Klerikers Moktada el Sadr und britischen Soldaten mindestens zwei Iraker getötet worden. Die Koalitionstruppen bestätigten den Tod eines polnischen und eines US-Soldaten bei Zwischenfällen am Samstag.