Politik

Hilfe für Liberia zugesichert Merkel beendet Afrika-Reise

Zum Abschluss ihrer Afrika-Reise hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung des vom Bürgerkrieg zerstörten Liberia aufgerufen. Nach einem Treffen mit Staatspräsidentin Ellen Johnson-Sirleaf am Sonntag in Monrovia forderte Merkel einen Schuldenerlass für das westafrikanische Land, das sich um Stabilisierung und Demokratisierung bemüht.

"Das wollen wir unbedingt tun, um Liberia zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen", sagte Merkel. Johnson-Sirleaf dankte der Bundesregierung für eine Reihe neuer Hilfszusagen, darunter die Aufstockung der Gelder für den Wiederaufbau um vier Millionen Euro. Merkel, die am Nachmittag aus Südafrika kommend in Liberia eingetroffen war, machte ihre Wertschätzung für Johnson-Sirleaf deutlich. Das Land, das im 14 Jahre währenden Krieg stark zerstört wurde, müsse die Chance zum Aufbau seiner Infrastruktur und zur Nutzung seiner Reichtümer erhalten.

Johnson-Sirleaf verwies auf die Anstrengung aller Liberianer, das Land wieder nach vorne zu bringen. Sie zeigte sich hocherfreut, dass Deutschland seine Mittel zum Aufbau der Infrastruktur Liberias noch einmal aufstockt, nachdem in diesem Jahr schon 14,4 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Außerdem werden zusätzlich 300.000 Moskito-Netze geliefert, die mit einem Mittel gegen Malaria imprägniert sind.

"Bewegender Moment" mit Mandela

Zuvor hatte die Bundeskanzlerin unter anderem Südafrika besucht und dort die Friedensbotschaft von Nelson Mandela in den Mittelpunkt gerückt. Nach einem Treffen mit dem früheren südafrikanischen Präsidenten am Samstag in Johannesburg zeigte sie sich tief beeindruckt von dessen Persönlichkeit und nannte es einen "sehr bewegenden Moment für mich, Nelson Mandela zu erleben und zu sprechen".

Mandela, das Symbol für die Überwindung der Apartheid, habe eine große Botschaft, sagte die CDU-Vorsitzende: "Wir brauchen Frieden auf der Welt, und insbesondere die Konflikte in Afrika müssen friedlich gelöst werden." Mandelas Beispiel habe gezeigt, dass Gewaltlosigkeit am Ende der bessere Weg sei. Dies sollte sich die Welt zu Herzen nehmen. Der Friedensnobelpreisträger bekräftigte bei dem Treffen, dass Konflikte nur mit friedlichen Mitteln beigelegt werden könnten. Dabei verwies er etwa auf Syrien, den Sudan und Somalia, wie aus Delegationskreisen verlautete.

Außerdem besuchte Merkel das Tygerberg-Krankenhaus, wo Aids-kranke Kinder betreut werden. Ihnen überreichte die Kanzlerin Spielzeug aus Deutschland. Über das Thema Aids hatte sie auch mit Mandela gesprochen, dessen Stiftung Aids-Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Südafrika finanziert. Mandela vertrat gegenüber Merkel eine klare Auffassung: Bei Aids handele es sich um ein Problem für die ganze Menschheit, das nur in internationaler Zusammenarbeit gelöst werden könne und nicht verharmlost werden dürfe.

Quelle: ntv.de

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