Politik

Terror und Drogen in Kolumbien Merkel verspricht Hilfe

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kolumbien die Unterstützung Deutschlands im Kampf gegen Terror und Drogen zugesichert. Bei ihrem Besuch in der Hauptstadt Bogot versprach sie die Fortsetzung der Hilfe für die Justizbehörden und forderte deutsche Unternehmen zu Investitionen in dem Andenstaat auf.

Der kolumbianische Präsident lvaro Uribe bedankte sich und versicherte, dass er den Kampf gegen die Guerilla und die Drogenbarone fortsetzen werde. "Wenn wir keine illegalen Drogen hätten in Kolumbien, hätten wir auch keinen Terrorismus", sagte er.

Kolumbien ist nach Brasilien und Peru das dritte von vier Ländern, das Bundeskanzlerin Angela Merkel auf ihrer einwöchigen Lateinamerika-Reise besucht. Anschließend geht es noch nach Mexiko. Vor Merkel war noch nie ein deutscher Regierungschef in dem viertgrößten Land Südamerikas.

Langer, schwerer Weg

Merkel sagte, sie wolle mit ihrem Besuch die Fortschritte im Kampf gegen Terror und Drogen würdigen. "Natürlich wissen wir, dass der Weg den Kolumbien gehen muss, ein sehr schwieriger ist, und nicht in einem oder zwei Jahren abgeschlossen sein wird", fügte sie aber hinzu.

Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien zwischen den linksgerichteten Guerilla-Organisationen FARC und ELN, Paramilitärs und einem lange Zeit schwachen Staat hat in den vergangenen 40 Jahren rund 60.000 Menschen das Leben gekostet.
48.000 Guerilleros und Paramilitärs demobilisiert

Uribe erntet Erfolge

Uribe hatte bei seinem Amtsantritt 2002 einen harten Kurs eingeschlagen, dessen Erfolg international anerkannt ist. Zwar werden von Organisationen wie Amnesty International massive Menschenrechtsverletzungen auch von Sicherheitskräften beklagt. Die Kriminalität, vor allem die Morde und Entführungen, sind aber deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des kolumbianischen Präsidenten sind von insgesamt 60.000 Guerilleros und Paramilitärs 48.000 demobilisiert worden. Die Paramilitärs existieren seiner Darstellung nach in der ursprünglichen Form gar nicht mehr.

Es ist diese Regierung, die "den frontalen Kampf gegen Guerilla und Paramilitärs aufgenommen hat", sagte Uribe bei seiner Pressekonferenz mit Merkel. Er betonte auch, dass durch ein Regierungsprogramm 66.000 ehemaligen Koka-Bauern Arbeit beim Schutz des Regenwaldes vermittelt wurde. Die Zahl soll auf 120.000 fast verdoppelt werden.

Merkel: Spannender Ansatz

Merkel stellte Uribe eine Förderung des Projektes in Aussicht. "Ich glaube der Ansatz ist sehr spannend", sagte sie und regte die Vergabe von Mikrokrediten an. Zudem stand auf Merkels Programm in Kolumbien die Übergabe mehrerer "Anhörmobile" an die Generalstaatsanwaltschaft, die den Ermittlern Vernehmungen in ländlichen Regionen erleichtern soll.

Die deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit unterstützt die Justiz mit einem 3,6 Millionen Euro teuren Projekt über einen Zeitraum von zwei Jahren. Ein deutscher Anwalt baut in diesem Rahmen derzeit ein 15-köpfiges Beratungsteam auf.

Assoziierungsabkommen mit der EU

Merkel geht es bei ihrem Besuch in Kolumbien aber auch um den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Das Potenzial sei noch nicht ausgeschöpft, Investitionsgarantien der kolumbianischen Regierung aber unerlässlich.

Zudem setzte sich Merkel für ein Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Andengemeinschaft ein, der neben Kolumbien Bolivien, Ekuador und Peru angehören.

Quelle: ntv.de

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