Politik

Historiker sieht Ähnlichkeiten Merkel würdigt Altkanzler Kohl

Angela Merkel würdigt Kohls Verdienst um die Einheit.

Angela Merkel würdigt Kohls Verdienst um die Einheit.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit warmen Worten gratuliert Bundeskanzlerin Merkel ihrem Vor-Vorgänger zum 85. Einmal mehr preist sie Kohl als Vater der deutschen Einheit. Der ehemalige US-Außenminister Kissinger würdigte die Kühnheit des Jubilars.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat anlässlich des 85. Geburtstags von Helmut Kohl am Karfreitag die Verdienste des Altbundeskanzlers in Deutschland und Europa gewürdigt. In einem Gastbeitrag für die "Bild"-Zeitung erklärte die CDU-Chefin, die europäische Einigung und die deutsche Einheit seien auch Kohls Werk. "Wie beglückend muss es für Helmut Kohl sein, unser Land heute vereint als respektierter Teil der Gemeinschaft von 28 europäischen Demokratien zu erleben."

Ihm sei es gelungen, "das politische Kunststück einer Wiedervereinigung im Einklang mit all unseren Nachbarn und den ehemaligen Alliierten zu vollbringen. Gelungen ist ihm das, weil er wie kein Zweiter über Jahre hinweg Vertrauen aufgebaut hatte, von Washington über Paris, London und Brüssel bis nach Moskau. Dieser Kanzler des Vertrauens war für uns Deutsche ein Segen."

Ex-US-Außenminister Henry Kissinger erklärte in einem Beitrag für die Zeitung, Kohls Vision von einem "friedlich vereinten und demokratischen Deutschland in einem vereinten Europa" habe sich 1990 mit der Wiedervereinigung gegen alle Kritiker durchgesetzt. "Mit wenigen kühnen Zügen schuf er damals eine unbestreitbare Wirklichkeit und machte wahr, was lange Zeit als ferner Wunschtraum galt."

Am Karfreitag wird der Christdemokrat, der länger regierte als jeder andere Bundeskanzler, 85 Jahre alt. 1982 war ihm der Einzug ins Kanzleramt gelungen - in einer Koalition mit der FDP, die zuvor das sozialliberale Bündnis unter Helmut Schmidt (SPD) aufgekündigt hatte.

Derweil ähnelt nach Ansicht des Historikers Paul Nolte der Regierungsstil Merkels immer stärker dem Kohls. "Je mehr Zeit vergeht, umso mehr Ähnlichkeiten werden im Stil des Kanzlers und der Kanzlerin deutlich", sagte Nolte dem "Tagesspiegel". Sie pflege wie einst Kohl einen "moderierenden Regierungsstil" und versuche "auf pragmatische Weise die CDU in der Mitte zu halten", sagte der Berliner Historiker.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP

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