Langsam aber sicher ist das Wahlkampfteam der Union komplett. Mit dem CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz berief Kanzlerkandidat Edmund Stoiber am Freitag das sechste Mitglied in sein Team. Er soll die Union als Experte für Finanzen und Haushalt durch den Wahlkampf führen.

Stoiber lobte Merz als "Führungspersönlichkeit, bei der finanzpolitische Brillanz und Denken in großem Zusammenhang eine Einheit bilden". Als Fraktionschef habe Merz zudem das gesamte Spektrum der Politik abgedeckt.

Programmatisch verkündete Stoiber indes wenig Neues. Für den Fall eines Wahlsieges kündigte er ein finanzpolitische Sofortprogramm mit drei Punkten an. Zunächst müsse ein Kassensturz erfolgen. Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Hans Eichel (SPD) für 2003 habe "mehr mit Wunschdenken als mit Realismus zu tun", sagte Stoiber. Zudem will die Union die nächste Stufe der Ökosteuer aussetzen. Dritter Punkt ist eine umfassende Steuerreform, die am 1. Januar 2004 in Kraft treten soll.

Bereits in Stoibers Team sind der frühere CDU-Chef Wolfgang Schäuble (Außen und Sicherheit), der bayerische Innenminister Günther Beckstein (Inneres), der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth (Wirtschaft und Arbeit), die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan (Bildung und Wissenschaft) und der CSU-Bundestagsabgeordnete Horst Seehofer (Gesundheit und Soziales).