Politik

Zeichen auf Streik Metall-Fronten verhärtet

Kurz vor Ablauf der Friedenspflicht haben die Metall-Arbeitgeber ihren Widerstand gegen die Lohnforderungen der IG-Metall bekräftigt. Die IG-Metall hält hingegen an ihrer Streikdrohung und der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt fest.

Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegießer, lehnte in der "Neuen Presse" eine Nachbesserung des Arbeitgeberangebotes in Höhe von zwei mal zwei Prozent binnen 24 Monaten ab. Kannegießer warnte die Gewerkschaft davor, den Bogen zu überspannen. Die Arbeitgeber seien zu ernsthaften Verhandlungen bereit - auch über den von der Gewerkschaft verlangten gemeinsamen Entgelttarifvertrag für Arbeiter und Angestellte.

Schröder verlangt Mäßigung

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) warnte im "Spiegel" vor einem "Ausufern" der Warnstreiks. Zudem dürften überhöhte Lohnforderungen nicht die "zarte Pflanze des Aufschwungs" zertrampeln. "Die gesamtwirtschaftliche Vernunft" gebiete eine Einigung ohne Streiks, erklärte Schröder.

Die Opposition hielt der Bundesregierung hingegen vor, den Arbeitskampf zu schüren. CSU-Landesgruppen-Chef Michael Glos sagte, mit der Ökosteuer, gestiegenen Sozialbeiträgen und einer inflationsfördernden Politik liege die rot-grüne Koalition den Arbeitnehmern auf der Tasche. Zugleich habe die Regierung mit einer wachstumsfeindlichen Politik die Wirtschaft in die Rezession getrieben.

Baden-Württembergs IG-Metall will Konsens

Der IG-Metall-Chef Baden-Württembergs, Berthold Huber, sagte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", vorrangiges Ziel sei eine Lösung des Tarifstreits am Verhandlungstisch. Die "romantische Sehnsucht" mancher seiner Kollegen nach einem Arbeitskampf könne er nicht teilen. Baden-Württemberg gilt traditionell als Pilotbezirk in der Metallbranche. Huber wird als potenzieller Nachfolger des amtierenden IG-Metall-Chefs im Bund, Klaus Zwickel, gehandelt.

Nach ersten Warnstreiks in den neuen Bundesländern zu Beginn der Woche hat die Gewerkschaft für Karfreitag kurzfristige Arbeitsniederlegungen auch in Westdeutschland angekündigt. Unter anderem soll die Arbeit in sieben Betrieben in Bayern ruhen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen