Politik

Streik auch im Osten Metaller verhandlungsbereit

Im Metall-Tarifkonflikt setzen sich Arbeitgeber und Gewerkschaft wieder an den Verhandlungstisch. Noch heute Abend wollen sie sich zu einem Sondierungsgespräch treffen. Dies teilte der baden-württembergische IG-Metall-Verhandlungsführer Berthold Hubert in Sindelfingen mit.

An dem Gespräch nehmen Huber und Südwestmetall Otmar Zwiebelhofer teil. "Dabei soll ausgelotet werden, ob es Möglichkeiten für einen neuen Verhandlungsansatz in Baden-Württemberg gibt", erklärte die Gewerkschaft. Baden-Württemberg gilt als bei den Metall-Tarifverhandlungen traditionelle als Pilotbezirk.

Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser begrüßte das geplante Treffen. Er hoffe, dass dabei die Voraussetzungen für eine vernünftige Lösung im Metall-Tarifstreit gefunden werden, erklärte er in Köln. "Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht ein Modell finden, das für beide Seiten noch gerade erträglich ist", erklärte Kannegiesser.

Erstmals Streik seit 1930

Unterdessen wurde im Tarifgebiet Berlin und Brandenburg erstmals seit mehr als 70 Jahren wieder gestreikt. Den Auftakt machten die Arbeiter bei DaimlerChrysler in Berlin-Marienfelde. Gegen 5 Uhr besetzten etwa 100 Streikposten die Werkstore, die Frühschicht fiel aus. Insgesamt ruhte die Arbeit in sieben Betrieben, darunter bei DaimlerChrysler, Babcock Borsig und OTIS. In den kommenden Tagen will die IG-Metall täglich wechselnd 25 Betriebe in Berlin und Brandenburg bestreiken.

Im Südwesten rief die IG-Metall erneut die Beschäftigten von DaimlerChrysler in Sindelfingen und Rastatt zu einem eintägigen Arbeitskampf auf; ebenso die Mitarbeiter bei Audi in Neckarsulm. Vergangene Woche hatten nach Angaben der IG-Metall rund 100.000 Gewerkschafter die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber hatten zuletzt 3,3 Prozent geboten.

Quelle: ntv.de

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