Zeichen bald auf Streik Metaller weiten Aktionen aus
04.04.2002, 00:01 UhrMit Warnstreiks in Bayern und Nordrhein-Westfalen haben Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie ihre Proteste im Tarifstreit fortgesetzt. Nach Angaben der IG-Metall legten in Bayern etwa 20.000 Metaller ihre Arbeit nieder. Im westfälischen Herford versammelten sich mehr als 2.000 Mitarbeiter aus 20 Betrieben zu einer Kundgebung. 4.000 Menschen verließen im Raum Solingen und Remscheid ihre Arbeitsplätze.
Sollten die Arbeitgeber zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit sein, seien ab 20. April die Zeichen auf Streik gestellt, sagte Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer bei einem Warnstreik in Nürnberg. Die Gewerkschaft fordert bundesweit 6,5 Prozent mehr Einkommen und einen ersten Anpassungsschritt für einen gemeinsamen Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) für Arbeiter und Angestellte. Die Arbeitgeber bieten jeweils zwei Prozent mehr Geld für die Jahre 2002 und 2003.
Am Freitag sollen in Baden-Württemberg die Mitarbeiter des Audi-Werks Neckarsulm und des Heilbronner Werkzeugbauers Läpple ihren Arbeitsplatz eineinhalb Stunden vor Schichtende verlassen. Die Gewerkschaft rechnet mit der Teilnahme von 10.000 Beschäftigten. Die Aktionen sollen gegen Mittag beginnen. Audi in Neckarsulm hat rund 13.600 Beschäftigte. Bei Läpple arbeiten etwa 1.600 Menschen.
Für Thüringen hat die IG Metall für die kommende Woche eine erste Welle flächendeckender Arbeitsniederlegungen angekündigt. Bezirksleiter Klaus Mehrens sagte auf einer Kundgebung in Erfurt vor mehr als 2.000 Metallern aus ganz Thüringen, mit den Warnstreiks solle die "Angleichungsblockade" der Arbeitgeber durchbrochen werden. Thüringen bilde das Schlusslicht bei der Entwicklung der Arbeitseinkommen im Osten; das dürfe kein Dauerzustand werden, betonte Mehrens.
Quelle: ntv.de