Politik

Allzeit streikbereit Metaller wollen urabstimmen

In der Metall- und Elektroindustrie stehen die Zeichen auf Streik: Nach Baden-Württemberg haben am Montag auch die übrigen Tarifkommissionen beim Bundesvorstand der IG Metall den Abbruch der Verhandlungen und das Einleiten von Urabstimmungen beantragt.

Die Gewerkschaftsspitze will am Dienstag darüber entscheiden. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel will die Entscheidung des Bundesvorstands am Dienstag in Frankfurt verkünden. Voraussichtlich werden zwei Tarifgebiete für die Abstimmungen ausgewählt. Die Urabstimmungen könnten am Donnerstag beginnen, das Ergebnis wird für den 30. April erwartet. Ein Streik könnte dann eine Woche später starten. Es wäre der erste Arbeitskampf in der Branche seit 1995.

Ebenfalls am Dienstag will sich die Spitze des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall in Frankfurt am Main treffen, um über den weiteren Kurs zu beraten.

Die IG Metall zeigte sich in allen betroffenen Tarifgebieten kampfbereit. "Die IG Metall in NRW hat bereits ein Streikkonzept und ist auch zu einem Streik in der Lage", betonte Gewerkschaftssprecher Wolfgang Nettelstroth. In Bayern wären nach Angaben des dortigen IG-Metall-Chefs Werner Neugebauer unter anderem die Automobilhersteller betroffen.

Die IG Metall machte die Arbeitgeber für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich. "Sie haben den Konflikt auf einen Konfrontationskurs gebracht, der vermeidbar gewesen wäre", sagte Hasso Düvel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin Berlin-Brandenburg.

Dagegen erklärte der Sprecher des Berlin-Brandenburger Arbeitgeberverbandes, Thorsten Elsholtz: "Wir haben ein vernünftiges Angebot vorgelegt und sind weiterhin bereit, in Verhandlungen eine Lösung zu finden."

Die Gewerkschaft schließt nach den Worten ihres Zweiten Vorsitzenden Jürgen Peters allerdings Verhandlungen zwischen dem Beginn der Urabstimmung und dem Streik aus. "Urabstimmung und Streik sind für uns eine Einheit", hatte Peters der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gesagt.

Die Metall-Arbeitgeber hatten zuletzt für zwei Monate eine Pauschale von insgesamt 190 Euro und 3,3 Prozent höhere Einkommen ab dem 1. Mai für die folgende Laufzeit von 13 Monaten angeboten. Für ein höheres Angebot gebe es keinerlei Spielraum, hatte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall dazu erklärt. Die IG Metall hatte für die bundesweit 3,6 Millionen Beschäftigten ursprünglich 6,5 Prozent mehr Geld gefordert, strebt faktisch aber eine "Vier vor dem Komma" an.

Quelle: ntv.de

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