Zensus 2011 ausgewertet Migranten sind jünger und leben im Westen
03.06.2014, 13:08 Uhr
Der Zensus 2011 hat ergeben: Jeder Fünfte in Deutschland hat inzwischen einen Migrationshintergrund.
(Foto: dpa)
Die deutsche Gesellschaft wird bunter: Jeder Fünfte hat inzwischen einen Migrationshintergrund. Doch viele Unterschiede zur deutschen Normalbevölkerung bleiben, wie die vergangene Volksbefragung 2011 ergeben hat.
Rund 15,3 Millionen, also fast jeder fünfte in Deutschland lebende Mensch, haben einen Migrationshintergrund. Das geht aus den Ergebnissen des Mikrozensus 2011 hervor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Rund 60 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund besitzen einen deutschen Pass, 40 Prozent eine andere Staatsbürgerschaft. Als Menschen mit Migrationshintergrund gelten Ausländer sowie Deutsche, die zugewandert sind oder bei denen mindestens ein Elternteil aus dem Ausland nach Deutschland kam.
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist den Statistikern zufolge mit durchschnittlich 35 Jahren vergleichsweise jung. Das Durchschnittsalter der übrigen Bevölkerung liegt bei 45 Jahren. Die meisten Migranten leben in den westlichen Bundesländern und Berlin und leben in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Nur 3,3 Prozent dagegen leben in Ostdeutschland und nur jeder sechste in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern.
Mehr Kinder, weniger Vermögen
Unterschiede gibt es bei Bildungsabschlüssen und Erwerbstätigkeit. Zwei Drittel der Migranten, aber drei Viertel der Menschen ohne Migrationshintergrund sind im Alter zwischen 15 und 64 Jahren erwerbstätig. Allerdings besitzt jeder sechste Migrant keinen Schulabschluss. Bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund sind es nur 2,3 Prozent.
Menschen mit Migrationshintergrund sind außerdem seltener allein. Häufig wohnen Migranten in Vierpersonenhaushalten, Personen ohne Migrationshintergrund leben öfter zu zweit. Die klassische Familie mit Kindern kommt bei Migranten häufiger vor als in der übrigen Bevölkerung, kinderlose Ehepaare sind selten. Allerdings leben Migranten seltener in Wohneigentum, als Menschen ohne Migrationshintergrund.
Quelle: ntv.de, rju/AFP