Äußerungen zu Mügeln Milbradt erntet Kritik
16.09.2007, 20:15 UhrPolitiker von SPD, Linkspartei und Grünen haben Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) die Verharmlosung der Attacke auf Inder Mitte August in Mügeln vorgeworfen. Milbradt hatte es beim CDU-Landesparteitag in Mittweida am Samstag gesagt, es habe "keine Hetzjagd in Mügeln, sondern eine Hetzjagd auf Mügeln und die Mügelner gegeben". Es sei unerträglich, wenn ein ganzer Ort oder Landstrich stigmatisiert werde.
Der SPD-Innenexperte im Bundestag, Dieter Wiefelspütz, warf Milbradt eine völlig verzerrte Wahrnehmung und eine deplatzierte und instinktlose Äußerung vor. Die Grünen-Fraktionschefin im Landtag, Antje Hermenau, kritisierte im "Tagesspiegel", Milbradt werde Teil des Problems, wenn er fremdenfeindliche Einstellungen nicht als solche wahrnehme, sondern sie verharmlose. Die Chefin der sächsischen Linkspartei, Cornelia Ernst, sprach in der Zeitung von einer politisch bedenklichen Verharmlosung des Sachverhaltes. FDP- Landeschef Holger Zastrow unterstützte hingegen Milbradt: Niemand dürfe vorverurteilt werden, sagte er dem Blatt.
Milbradt mahnte indes bei der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus Augenmaß an. "Diese dürfen wir nicht den selbsternannten und sogenannten Antifaschisten überlassen", sagte er.
Mitte August hatten in Mügeln bei einem Stadtfest Dutzende Deutsche acht Inder attackiert und verletzt. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung und Landfriedensbruch.
Quelle: ntv.de