Politik

Ägyptens Soldaten stellen Ultimatum Militär droht den Muslimbrüdern

Ein Soldat vertreibt auf diesem Bild einen protestierenden Anhänger der Muslimbruderschaft.

Ein Soldat vertreibt auf diesem Bild einen protestierenden Anhänger der Muslimbruderschaft.

(Foto: REUTERS)

Die mächtige ägyptische Armee stürzte erst kürzlich Präsident Mursi. Jetzt meldet sie sich wieder vollmundig zu Wort: Bis Samstag gibt sie den Islamisten Zeit, sich zum Frieden zu bekennen. Doch die wollen noch immer ihren alten Getreuen Mursi zurück ins Amt befördern.

Ein Unterstützer des gestürzten Präsidenten sitzt in einem Protestcamp.

Ein Unterstützer des gestürzten Präsidenten sitzt in einem Protestcamp.

(Foto: AP)

Ägyptens Militär hat der Muslimbruderschaft bis Samstag Zeit gegeben, sich dem politischen Versöhnungsprozess anzuschließen. Die Bewegung habe von Donnerstagabend an 48 Stunden Zeit, dem Folge zu leisten, hieß es von Seiten der Armee. In Ägypten ist die Machtfrage weiter ungeklärt, nachdem das Militär vor etwa drei Wochen den Präsidenten Mohammed Mursi stürzte. Das Land erschüttern schon lange schwere Proteste - für Freitag wird eine neue Welle erwartet.

Die Armee kündigte an, hart gegen Aufrufe von Anführern der Muslimbrüder zu Gewalt oder Terrorismus vorzugehen. Friedliche Demonstranten werde man dagegen unabhängig von ihrer Gesinnung schützen. Armeechef General Abdel Fattah al-Sisi hat die Bevölkerung aufgerufen, in Millionenzahl auf die Straße zu gehen, um ihm ein "Mandat zur Bekämpfung des Terrors" zu geben. Der Aufruf Al-Sisis zu Massenkundgebungen könnte das Vorspiel zu einer möglicherweise härteren Gangart gegenüber der Muslimbruderschaft sein.

Zugleich macht die islamistische Muslimbruderschaft gegen das Militär mobil, das am 3. Juli den aus ihren Reihen stammenden Mursi abgesetzt hatte. Die Islamisten haben seine Absetzung Mursis durch das Militär Anfang Juli nicht akzeptiert und sprechen von einem Putsch.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle mahnte alle Seiten zu Besonnenheit. "Der Konflikt in Ägypten muss politisch gelöst werden", erklärte er in Berlin. Die Zukunft des Landes dürfe nicht durch eine "Konfrontation der Menschen auf den Straßen" entschieden werden. Erneut forderte Westerwelle eine weitere Demokratisierung mit Beteiligung der Muslimbruderschaft.

Die USA liefern Ägypten wegen der Unruhen seit dem Sturz Mursis vorerst keine weiteren Kampfjets. Vorgesehen war die Lieferung von vier Flugzeugen.

Quelle: ntv.de

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