Der französischen Terrorabwehr ist ein militanter Islamist ins Netz gegangen, der Kontakt zu einem mutmaßlichen Komplizen der Attentäter vom 11. September gehabt haben soll. Dies wurde am Samstag aus Pariser Justizkreisen bekannt. Der am Dienstag in Paris festgenommene Franko-Algerier soll ein wichtiges Mitglied der islamistischen Terror-Bewegung in Europa sein.

Den Angaben zufolge hatte er den in den USA angeklagten Zacarias Moussaoui im Jahr 2000 in Afghanistan getroffen. Gegen den Mann, dessen Name nicht genannt wurde, eröffnete der für die Terrorbekämpfung zuständige Untersuchungsrichter Jean-Franois Ricard am Samstag ein Ermittlungsverfahren. Der Franko-Algerier wird beschuldigt, einer terroristischen Organisation anzugehören. Er soll sich auch in London aufgehalten haben. Bei ihm wurde ein umfangreiches Adressenverzeichnis gefunden.

Festgenommen wurde der Mann im Zuge der Ermittlungen zu einem vereitelten Attentat in Straßburg. Fünf mutmaßliche Mitglieder des Kommandos, das den Anschlag geplant haben soll, wurden Ende Dezember 2000 in Deutschland verhaftet. Sie stehen in Frankfurt vor Gericht.

Der Franko-Marokkaner Moussaoui war wegen seines ungewöhnlichen Verhaltens als Student einer US-Flugschule aufgefallen und wegen Verletzung von Visabestimmungen verhaftet worden. Er wurde inzwischen als Komplize der Attentäter angeklagt. Ihm droht bei einem Schuldspruch die Todesstrafe.