Handy-Verbot Minister fordern härtere Strafen
29.04.2001, 01:29 UhrDie neue Straßenverkehrs-Ordnung besagt es eindeutig: Auto- und Fahrradfahren mit dem Handy am Ohr ist verboten. Seit Anfang April schlagen die Ordnungshüter bei Verstößen zu. Mobil-Sündern im Auto droht eine 60-DM-Strafe, Pedalritter müssen, wenn sie erwischt werden, 30 DM berappen.
Das aber ist einigen Länderministern zu wenig. Das Bußgeld schrecke nicht genügend ab.
Manfred Püchel (SPD), Innenminister in Sachsen-Anhalt, sagte der "Bild am Sonntag": "Seit in Kraft treten des Handy-Verbots am Steuer haben wir bei den meisten Autofahrern leider keine Verhaltensänderung festgestellt. Die Polizei hat in Sachsen-Anhalt bisher rund 750 Verwarnungsgelder ausgestellt. Dagegen hat es 156 Einsprüche von Autofahrern gegeben."
"Das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung beim Autofahren ist eine Gefahr für den Fahrer und andere", meint Jörg Schönbohm (CDU), Innenminister von Brandenburg. "Noch setzen wir auf die Vernunft der Autofahrer. Wenn sich aber nichts ändert, müssen wir Konsequenzen ziehen. Das kann eine Erhöhung der Geldbuße und ein Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei sein."
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält das ganze Handy-Verbot für eine Fehlkonstruktion. GdP-Chef Konrad Freiberg: "Die Autofahrer gehen davon aus, dass nur ein geringes Risiko besteht, erwischt zu werden. Selbst wenn die Strafen erhöht werden sollten, werden viele Autofahrer weiterhin ohne Freisprecheinrichtung telefonieren." Er schlägt den Einbau von Freisprecheinrichtungen serienmäßig vor.
Das Handy-Verbot gilt auch an einer roten Ampel und im Stopp- and Go-Verkehr. Wer erwischt wird, muss auch hier mit einer Strafe rechnen.
Quelle: ntv.de