Nach UNICEF-Skandal Ministerin fordert Transparenz
11.02.2008, 07:34 UhrEntwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat angesichts der Krise von UNICEF Deutschland große Spendenorganisationen dazu aufgefordert, die Gehälter ihrer Geschäftsführung offenlegen. "Diese Informationen sind bei einigen Organisationen bereits öffentlich", sagte Wieczorek-Zeul der "Frankfurter Rundschau". "Zum Beispiel veröffentlichen Brot für die Welt und Ärzte ohne Grenzen diese Kosten in ihren Jahresberichten."
Vorfälle wie bei dem Kinderhilfswerk schloss die Ministerin für die Partner der Bundesregierung aus. "Bei UNICEF hat das offenbar etwas mit der Geschichte der Organisation zu tun", sagte Wieczorek-Zeul der Zeitung. Hilfsorganisationen, mit denen das Ministerium zusammenarbeite - wie etwa die Welthungerhilfe - "machen solche Fehler definitiv nicht". Bei der Projektarbeit mit privaten Trägern finanziere das Ministerium Verwaltungskosten nur bis vier Prozent und keine externen Berater.
Das deutsche Spendensiegel DZI sei eine zur Hälfte öffentlich finanzierte Stiftung und müsse reformiert werden, betonte die Ministerin. Das Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt Auszeichnungen für Seriosität, um den Spendenmarkt transparent zu gestalten. Mehr staatliche Kontrollen lehnte Wieczorek-Zeul jedoch ab.
Quelle: ntv.de