Politik

Marode Bahn und PR-Pannen Ministerrücktritt in London

Der britische Verkehrsminister Stephen Byers hat seinen Rücktritt erklärt. Er zog damit die Konsequenz aus der Kritik an seinem Umgang mit der Krise um die marode Eisenbahn sowie Affären in seinem Ministerium. Premierminister Tony Blair erklärte, er verstehe und respektiere die Entscheidung des Ministers.

Byers sagte auf einer Pressekonferenz, sein Rücktritt sei das Beste für die Regierung und die Labour Party. Ein Verbleiben im Amt würde der Regierung Schaden zufügen. Die Opposition und auch Abgeordnete aus den eigenen Reihen hatten mehrfach den Rücktritt von Byers gefordert.

Die britische Eisenbahn ist wiederholt wegen schwerer Unfälle in die Schlagzeilen geraten. Erst am 10. Mai kamen bei einem Unglück nördlich von London sieben Menschen ums Leben. Den Ermittlungen zufolge war eine instabile Weiche für das Entgleisen des Zugs verantwortlich. An der Weiche waren gelockerte Schrauben gefunden worden. Die Gleisanlagen sollen schlecht gewartet worden sein.

Byers' Ansehen litt aber auch dadurch, dass er eine PR-Strategin seines Ministeriums in Schutz nahm. Diese hatte kurz nach den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001 eine E-Mail verschickt, in der sie schrieb, dies sei "eine gute Zeit, um schlechte Nachrichten zu begraben". Damit wollte die Mitarbeiterin anregen, schnell unangenehme Nachrichten aus dem Ministerium zu veröffentlichen - die Medien würden sich zurzeit doch nicht dafür interessieren.

Noch mehrmals erweckte Byers den Eindruck, seinen Presse- und Beraterstab nicht unter Kontrolle zu haben. Am Ende war er nach Umfragen das mit Abstand unbeliebteste Mitglied der Regierung Blair.

Quelle: ntv.de

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