Auch ohne österreichische Blauhelme Mission auf den Golanhöhen geht weiter
19.06.2013, 00:25 Uhr
(Foto: dpa)
Trotz des angekündigten Abzugs der österreichischen Truppen von den Golanhöhen stellt der UN-Sicherheitsrat klar: An der Mission dort wird nicht gerüttelt. Sie soll sogar verstärkt werden. Wer dafür Truppen entsendet, ist allerdings weiter unklar.
Auch nach dem angekündigten Rückzug der österreichischen Truppen hält der UN-Sicherheitsrat weiter an der Mission auf den Golanhöhen zwischen Syrien und Israel fest. Alle 15 Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums hätten übereingestimmt, dass die Undof genannte Mission fortgesetzt und verstärkt werden müsse, sagte der britische UN-Botschafter und derzeitige Ratsvorsitzende Mark Lyall Grant. Zuvor hatte der für Friedensmissionen zuständige UN-Untergeneralsekretär Hervé Ladsous den Sicherheitsrat über die aktuelle Lage der Undof-Mission informiert.
In Kürze würden rund 170 Soldaten aus dem Pazifikstaat Fidschi auf dem Golan eintreffen, um die bereits im März abgezogenen kroatischen Blauhelmsoldaten zu ersetzen, sagte UN-Botschafter Grant. Fidschi habe zudem angeboten, noch mehr Truppen zu entsenden. Auch mit weiteren Ländern sei UN-Untergeneralsekretär Ladsous im Gespräch über die Entsendung oder Aufstockung von Truppen. Er habe sich optimistisch gezeigt, aber keine Details nennen wollen, berichtete Grant.
In den kommenden Wochen würden die USA und Russland einen Resolutionsentwurf für die Ende Juni turnusmäßig anstehende Verlängerung des Undof-Mandats um sechs Monate vorlegen. Das neue Mandat werde sich aller Voraussicht nach nicht wesentlich von dem jetzigen unterscheiden, sagte Grant. Trotzdem könne die Mission auf Basis dieses Mandats verstärkt werden, beispielsweise mit mehr Personal auf Wachposten und einer Aufstockung auf - bereits bewilligte - 1250 Mann.
Die Undof-Beobachter sind seit 1974 auf den Golanhöhen zwischen Israel und Syrien stationiert, um den Waffenstillstand zwischen beiden Ländern zu überwachen. Die Blauhelme wurden mehrfach in den syrischen Bürgerkrieg hineingezogen, immer wieder wurden Beobachter entführt.
Quelle: ntv.de, dpa