Politik

Angst vor neuen Kämpfen Mogadischu noch nicht sicher

Die somalische Übergangsregierung hat vor neuen Kämpfen mit islamischen Milizen in der Hauptstadt Mogadischu gewarnt. "Es sind noch mindestens 3.500 Islamisten in der Gegend von Mogadischu, das bedeutet ein Sicherheitsrisiko", sagte Innenminister Hussein Aideed am Donnerstag in Mogadischu.

Unterdessen geht die geplante Entwaffnung in Somalia nur zögerlich voran. Nach Informationen von Diplomaten ist stattdessen die Nachfrage nach Waffen stark gestiegen, eine Kalaschnikow koste bereits etwa 600 Dollar. Die kenianische Regierung gab am Donnerstag offiziell die Schließung der Grenze zu Somalia bekannt. In den vergangenen Tagen waren bereits Hunderte somalischer Flüchtlinge abgewiesen worden.

Die USA wollen somalische Islamisten mit Hilfe von Kriegsschiffen an der Flucht auf dem Seewege hindern. Die US-Regierung sei sehr besorgt darüber, dass Verdächtige mit Verbindungen zu Terrorgruppen wie El Kaida das ostafrikanische Land verlassen könnten, sagte Außenamtssprecher Sean McCormack am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. "Wir sind natürlich vor der Küste Somalias und dem Horn von Afrika präsent, um sicherzustellen, dass diesen Personen keine Fluchtrouten über das Meer offen stehen." Die USA nutzen dafür Schiffe einer Einheit, die im rahmen des Anti-Terror-Kampfs in Dschibuti stationiert ist.

Die somalische Übergangsregierung hatte erst in der vergangenen Woche mit Hilfe äthiopischer Truppen die Kontrolle über die Hauptstadt Mogadischu übernommen, in der seit Juni die Union der Islamischen Gerichte an der Macht war. Die USA hatten mehrfach Sorge geäußert, dass die Islamisten Somalia zu einem Zufluchtsort für Terroristen machen könnten.

An diesem Freitag wollen Mitglieder der internationalen Kontaktgruppe für Somalia, an der auch Deutschland beteiligt ist, in Nairobi über Wege aus der Krise diskutieren. Äthiopien hat den baldigen Abzug seiner Truppen aus Somalia angekündigt und wirbt für den Einsatz einer afrikanischen Friedenstruppe. Bislang hat sich jedoch nur Uganda bereit erklärt, für einen solchen Einsatz Truppen zu stellen. Beobachter fürchten ein Machtvakuum, wenn die Äthiopier die schwache Übergangsregierung sich selbst überlassen. Somalia hat seit dem Sturz des Diktators Siad Barre 1991 keine funktionierende Zentralregierung mehr.

Quelle: ntv.de

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